In Top-Lage von Dorsten Susanne Timm und Uli Schmerer eröffnen Hotel mit 15 Doppelzimmern

Susanne Timm und Uli Schmerer eröffnen Hotel auf Zechengelände
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Wo früher in einer offenen Halle unterm Dachgewölbe die Bergmannsleuchten gewartet und aufbewahrt wurden, sind 20 voneinander abgetrennte Büros entstanden.

Wo einen Stock tiefer früher Mitarbeiter der Zechenverwaltung an ihren Schreibtischen saßen, werden künftig Übernachtungsgäste ihre Zimmer beziehen. Aber trotz der Rundumerneuerung, die sich hier auf zwei Etagen und 1.500 Quadratmetern Fläche vollzogen hat, sind immer wieder (innen-)architektonische Erbstücke der Bergwerksvergangenheit unverkennbar.

Hier hängt eine alte Stahlkonstruktion von damals an der Wand, dort finden sich ein paar Original-Fliesen, dazu Steck-Regale, in der nach dem Einsatz unter Tage das „Geleucht“ der Kumpel geladen wurde und auch metallene Schließfächer von damals gehören zum Interieur. „Das war nicht nur dem Denkmalschutz, sondern auch uns wichtig“, betonen Susanne Timm und Uli Schmerer.

Das Ehepaar, das seit mehr als 18 Jahren in Bottrop erfolgreich das Hotel „Chillten“ betreibt, wird in wenigen Wochen auf dem ehemaligen Zechengelände in den beiden und mit einem neuen Aufzug erreichbaren Stockwerken oberhalb des Factory-Restaurants ihr „neues Baby“ eröffnen - das „Chillten Fürst Leopold“.

Fürst Leopold
Die Hotel- und Co-Working-Räumlichkeiten werden in den beiden Stockwerken über dem „Factory-Restaurant" entstehen. © Michael Klein

Aber anders als in Bottrop fußt das Konzept das Pächter-Ehepaares in der Lippestadt auf gleich drei Standbeinen: In der ersten Etage entsteht ein Hotel mit 15 Doppelzimmern und einer 45-Quadratmeter-Suite, in der zweiten Etage werden „Co-Working-Space“-Räume vermietet. Und auch ein separater Seminarraum mit 50 Plätzen und modernster technischer Ausstattung ist im Obergeschoss gegen Gebühr für alle Interessierten im Angebot.

Zwei Millionen Euro hat die Dorstener Ruhrstadt-Stiftung als Eigentümerin des „Creativ-Quartiers Fürst Leopold“ in die Sanierung gesteckt. Schon vor gut drei Jahren begannen die Umbauarbeiten. „Dann aber kam die Corona-Zeit mit all ihren Einschränkungen und außerdem liegt bei denkmalgeschützten Gebäuden der Teufel oft im Detail“, begründet Vanessa Tempelmann vom Vorstand der Ruhrstadt-Stiftung die lange Bau- und Einrichtungsphase.

Betreiberin Susanne Timm steht vor einem atmungsaktiven Moosbild.
Die Hotelzimmer sind mit atmungsaktiven Moosbildern wandverziert. © Michael Klein

In der Corona-Phase haben die Eheleute Susanne Timm und Uli Schmerer auch von dem ursprünglich angedachten reinen Hotel-Konzept mit seinen 40 Zimmern Abstand genommen. „Wegen der damaligen allgemeinen unsicheren Zukunftsperspektiven und weil immer mehr Firmen ihre Büro-Arbeitsplätze ausgelagert haben.“

Für diejenigen Beschäftigten oder auch Selbständigen, die nicht im Homeoffice arbeiten möchten, finden sich in der ehemaligen Lampenstube von Fürst Leopold nun 20 Einzel-, Doppel- und Dreier-Büros, die für mindestens vier Wochen bezogen werden können. Im Mietvertrag sind Strom, Internet und Nebenkosten enthalten, hochwertige Büromöbel können zugebucht werden.

Wer will, kann sogar im Büro übernachten - separate Duschen und Sanitäranlagen gibt es auf dem Gang. Für Meetings steht im Foyer der mächtige lange Tisch aus dem früheren Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“ bereit, den die Ruhrstadt-Stiftung ersteigert hatte und der früher Zecheneigentum gewesen ist.

Uli Schmerer in der Ex-Lampenstube, wo 20 Co-Working-Space-Räume hineingesetzt wurden.
Uli Schmerer in der Ex-Lampenstube, wo 20 Co-Working-Space-Räume hineingesetzt wurden. © Michael Klein

„Die ersten Büros sind bereits fest reserviert“, sagt Susanne Timm. Und auch hinsichtlich des Hotelgeschäfts ist das Pächter-Ehepaar sehr zuversichtlich. „Es hat ja immer Nachfragen vom Publikum der Veranstaltungen auf dem Zechengelände, von Gästen der vielen Hochzeiten, die in der Traumfänger-Galerie stattfinden und von den Mietern der Lohnhalle für deren auswärtigen Besucher gegeben.“

Ungefähr 18 Quadratmeter groß sind die Doppelzimmer, alle sind verziert mit atmungsaktiven Moosbildern als „lebende Pflanzenwände“, die für ein gutes Raumklima sorgen sollen. Die Hotelräume kann man demnächst über die gängigen Internet-Portale und die Homepage www.chillten.de buchen.

Frühstück im Revier-Bistro

Der Check-In erfolgt digital an einem Kartenautomat im jetzigen Kauen-Gang im Erdgeschoss, bei größerem Bedarf werden die Gäste auch von mit iPads ausgestatteten Hotelmitarbeitern bedient. Und auch auf den Frühstückstisch muss kein Gast verzichten. „Wir haben eine Kooperation mit dem Revier-Bistro im Vinylcafe schräg gegenüber“, sagt Ulrich Schmerer.

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