Elena Legenina ist gebürtige Russin. Ihr Mann ist Deutscher. Der Krieg in der Ukraine nimmt sie ziemlich mit. Deswegen hat sie sich auch sofort gemeldet, als sie in der Zeitung einen Aufruf gesehen hat, dass ukrainisch- und russischsprachige Menschen zum Übersetzen gesucht werden. „Ich gehe nicht mit zu Demonstrationen mit Plakaten, sondern das ist meine Art, dagegen zu protestieren“, betont sie. Zu helfen, ist ihr wichtig.
Hildegard Hemmers vom Integrationsrat Dorsten hat Legenina dann an fünf Ukrainerinnen vermittelt. Diese sind alle alleine nach Deutschland gekommen und lebten damals gemeinsam in einer Dreizimmerwohnung. Dort wohnen jetzt nur noch zwei von ihnen. Den andern drei konnten mittlerweile jeweils Einzelwohnungen besorgt werden.
Verständigung auf Russisch
Seit Mai hilft Elena Legenina den ukrainischen Frauen nun schon. Sie verständigt sich mit ihnen auf Russisch. Sie selbst kann auch kein Ukrainisch. Da aber alle Kinder zur Zeit der Sowjetunion Russisch als erste Sprache lernen mussten, können die Frauen alle Russisch.
Insbesondere in der Anfangszeit hatte Legenina viel zu tun. Sie hat die fünf unter anderem zum Jobcenter, zur Krankenversicherung, zur Sparkasse und zu Arztbesuchen begleitet und dort vermittelt. Außerdem hat sie den Kontakt zu drei Dorstenern hergestellt, die zwei der Frauen ihre leer stehenden Wohnungen eingerichtet haben. Freiwillig und ohne Geld dafür zu verlangen. Das kam zustande, weil die drei Männer ihre Nachbarn waren.
Mittlerweile selbstständig
Mittlerweile kämen aber alle fünf Frauen relativ selbstständig zurecht. „Das Leben von unseren fünf Ukrainerinnen ist im Großen und Ganzen geregelt, obwohl bei fünf Frauen immer etwas passiert“, sagt sie. Trotzdem kann sie sich so immer weiter zurückziehen.
Zum Übersetzen benutzen die Frauen größtenteils jetzt ihr Handy. So können sie sich trotz Sprachbarriere verständigen. Außerdem besuchen sie Deutschkurse, um die Sprache zu erlernen. In Dorsten fühlen sich die Frauen wohl, erzählt Legenina. Die Menschen hier würden sehr offen auf sie zugehen und sich für ihr Schicksal interessieren. Zudem stehen ihnen noch zwei Integrationslotsinnen zur Seite, die auch die Wohnungen vermittelt haben. Diese gehen mit ihnen weiterhin zum Beispiel zu Arztbesuchen oder zur Physiotherapie.
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