Als Markus Müller vor gut einem Jahr erstmalig von der Idee einer Hundewiese auf der Hardt hörte, war er sofort Feuer und Flamme: „Mein Husky Raika war damals noch ein Welpe, ein halbes Jahr alt“, erzählt er. „Das passte perfekt, so konnte ich sie beim Spielen mit anderen jungen Hunden sozialisieren.“ Inzwischen ist Raika groß geworden - und noch immer besucht sie mit ihrem Herrchen die Dreiecks-Grünanlage an der Gahlener Straße/Königsberger Allee gegenüber der Westfalen-Tankstelle. „Mindestens dreimal die Woche“, sagt Markus Müller.
Der Hardter ist einer der Gründungsmitglieder des Vereins „Hardter Pfoten“ unter Vorsitz von Nicole Wölke-Neuhaus und Christopher Schindel, die Anfang des Jahres 2022 auf der angepachteten, eingezäunten und durch eine Schleuse zugänglichen 3.000 Quadratmeter-Fläche eine Hundefreilaufwiese eröffneten. Auch Gäste können mit ihren Vierbeinern kommen - Voraussetzung: ein Vereinsmitglied ist auf der Wiese anwesend.

„Für längere Spaziergänge bin ich mit Raika eher an Kanal und Lippe oder Richtung Besten und Östrich unterwegs“, betont Markus Müller. „Zum Spielen, Schnüffeln, für Agility oder Üben ohne Leine aber ist die Wiese ideal.“ Die Hunde würden sich alle gut verstehen. „Die laufen häufig in ganzen Rudeln über den Platz.“
Aber nicht nur die Hunde haben sich bestens aneinander gewöhnt. „Auch unter den Hundebesitzern und Vereinsmitgliedern sind inzwischen echte Freundschaften entstanden“, sagt Andrea Baumann, die mit Ehemann Ralf auf dem Hardtberg lebt. Beide sind nicht nur regelmäßig mit ihrem Labradoodle namens „Boomer“ auf der Wiese anzutreffen, sondern gehören zu engagiertesten Vereinsmitgliedern. „Mein Mann hat sogar tatkräftig beim Bau des Wildzaunes mit angepackt“, erzählt Boomers Frauchen.

Initiator und zweiter Vereinsvorsitzender Christopher Schindel ist von der bisherigen Resonanz überwältigt. „Am Anfang haben wir gar nicht groß Öffentlichkeitsarbeit gemacht, weil wir erst sehen wollten, wie sich das Angebot entwickelt“, sagt er. Der Erfolg gab ihm und Nicole Wölke-Neuhaus recht. „Wir haben inzwischen 100 Mitglieder“, sagt er. Neben einer Aufnahmegebühr von 10 Euro zahlen sie einen Jahresbeitrag von 30 Euro.

Wegen der großen Nachfrage hat der Verein in der vergangenen Woche auf seiner ersten Jahreshauptversammlung beschlossen, die Zahl schrittweise auf 150 zu erhöhen. „Seitdem sind schon wieder mehr als zehn neue Hundehalter hinzustoßen und haben ihre Schlüssel von uns ausgehändigt bekommen.“
Die Hundewiese ist ganzjährig von 8 bis 22 Uhr geöffnet. An jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat zwischen 10.30 und 12 Uhr wird sie ausschließlich von einem Beagle-Verein genutzt. „Und für kleine Hunde bis 12 Kilogramm ist neuerdings ein zusätzlicher Termin hinzugekommen“, so Christopher Schindel. „Für sie wird nun jeden Freitag zwischen 15 und 16.30 Uhr und an jedem Dienstag zwischen 17.30 und 19 Uhr die Wiese freigehalten.“ Die Benutzungsordnung (alle Vereins-Infos im Internet auf hardter-pfoten.de) sieht unter anderem vor, dass maximal zehn Hunde gleichzeitig auf der Hundewiese erlaubt sind.
„Unterstützen gerne andere“
Die meisten Vereinsmitglieder kommen von der Hardt, aber Anfragen von Hundehaltern gibt es aus ganz Dorsten. „Wir unterstützen deshalb gerne andere Hundefreunde, die sich in ihren Stadtteilen um die Einrichtung einer solchen Hundewiese bemühen möchten“, so Christopher Schindel. „Wir stehen ihnen als Ansprechpartner für Tipps und Informationen zur Verfügung und würden auch auf den jeweiligen Stadtteilkonferenzen unser Konzept vorstellen.“ Übrigens: Auf der Jahreshauptversammlung beschlossen die Mitglieder, die Arbeit des Dorstener Tierheims mit einer Spende in Höhe von 1.500 Euro zu unterstützen.
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