Der Sommer zeigt sich in Dorsten von seiner besten Seite: strahlend blauer Himmel und zehn Stunden Sonnenschein. Die Temperaturen kletterten am Montag (12.8.) bis auf 33 Grad. Am Dienstag wird es sogar noch heißer.
Die Hitze kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rät, die Sonne zu meiden und Innenräume kühl zu halten. Umso wichtiger ist es, auf eine ausreichende Wasserzufuhr zu achten. Wer sich in der Innenstadt befindet, könnte dabei Glück haben: Hier gibt es zwei Anlaufstellen, die kostenlos die Trinkwasserflasche auffüllen.
Auf der Seite von „Refill Deutschland“ (dt.: wiederbefüllen) sind alle Orte verzeichnet, die den Service anbieten. Die bundesweite Initiative besteht seit 2017. Aufkleber an den Eingangstüren oder Fenstern zeigen, welche Einrichtungen mitmachen.
Zwei Einrichtungen nehmen teil
In Dorsten gibt es bislang zwei Einrichtungen, die teilnehmen: Das Kundencenter der AOK Nordwest am Platz der Deutschen Einheit 6 und ein paar Meter weiter im Jüdischen Museum Westfalen haben sich der Initiative angeschlossen.
Dort können die Dorstenerinnen und Dorstener während der Öffnungszeiten ihre mitgebrachte Flasche mit Trinkwasser auffüllen. Bei der AOK übernimmt das eine Mitarbeiterin. Montags, dienstags und donnerstags ist die AOK von 8.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Mittwochs und freitags sind die Mitarbeiter bis 13 Uhr vor Ort.

„Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland“, erklärt AOK-Pressesprecher Jörg Lewe. Besonders für Risikogruppen stellen Temperaturen über 30 Grad eine große Gefahr dar. Das Bewusstsein für die Auswirkungen der Hitze seien sich jedoch zu wenig Menschen bewusst, erklärt Lewe.
„Wir als AOK unterstützen deshalb die bundesweite Refill-Aktion mit unseren Kundencentern seit diesem Sommer und möchten damit dazu beitragen, dass Menschen mehr für die gesundheitlichen Gefahren durch Hitze sensibilisiert werden“, erklärt er.
Seit 2023 beteiligt sich auch das Jüdische Museum Westfalen an dem kostenlosen Service. „Letztes Jahr haben wir im Museum einfach umsetzbare Maßnahmen beschlossen, um weniger Ressourcen zu verbrauchen und umweltschonender zu arbeiten“, sagt Museumsleiterin Dr. Kathrin Pieren.
Neben dem Refill-Service haben sie weitere klimaschonende Maßnahmen getroffen. Das Museum ist auf Ökostrom umgestiegen und hat eine Blumenwiese für Bienen und andere Insekten ansäen lassen.
Wer seine Wasserflasche im Museum auffüllen möchte, kann sich an der Rezeption melden und dann die Flasche auf der Toilette auffüllen. Das Museum ist montags geschlossen. Von dienstags bis freitags ist es von 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am Wochenende und an Feiertagen öffnet das Museum von 14 bis 17 Uhr.
Menschen sorgen sich wegen Hitze
Die AOK hat eine repräsentative Studie in Westfalen-Lippe zum Thema Hitze durchgeführt. Das Ergebnis: 47 Prozent der Befragten bereiten langanhaltende Hitzeperioden Probleme und Sorgen. Rund ein Drittel wünscht sich mehr Informationen über die Auswirkungen auf die Gesundheit.
„Hitze ist das größte durch den Klimawandel verursachte Gesundheitsrisiko in Deutschland und wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Die Umfrage zeigt zudem, dass viele Menschen in Westfalen-Lippe unter Erschöpfung und Kopfschmerzen während Hitzeperioden leiden. Dazu kommen Schwindel und Übelkeit.
Eine Auswertung des IBE-Lehrstuhl für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München verdeutlicht die Gefahren: 2022 gab es in Deutschland 9.100 Sterbefälle, die mit Hitze im Zusammenhang stehen. Davon 2.300 allein in NRW.
Warnung vor extremer Hitze
Der Deutsche Wetterdienst hat bereits für Montag eine amtliche Warnung vor Hitze herausgegeben. Für Dienstag (13.8.) warnt der DWD vor extremer Hitze zwischen 11 und 19 Uhr. „Mit einer zusätzlichen Belastung aufgrund verringerter nächtlicher Abkühlung ist insbesondere im dicht bebauten Stadtgebiet zu rechnen“, heißt es.
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.