
© Robert Wojtasik
„Hilfssheriffs“ unterstützen in Dorsten den Kommunalen Ordnungsdienst
Coronavirus
Die Stadt Dorsten verstärkt spätestens ab Montag den Kommunalen Ordnungsdienst. Mehrere Freiwillige werden mithelfen, dass die Vorgaben in der Corona-Krise eingehalten werden.
Die „Hilfssheriff“-Diskussion im vergangenen Jahr hat der Bürgermeister noch im Ohr. Zustimmung, aber auch Kritik gab es damals für die Idee, die Ordnungsbehörde mit ehrenamtlichen Helfern zu verstärken „Jetzt kommt es schneller, als manch einer gedacht hat“, sagte Tobias Stockhoff am Freitag. Aber offenbar gibt es keine Alternative.
Noch immer sind in Dorsten zu viele Menschen unterwegs, die sich nicht an die Anweisungen halten, die sich in kleineren oder größeren Gruppen treffen, die keinen Abstand halten und manchmal auch keinen Anstand zeigen. „Wir kommen mit den Kontrollen überhaupt nicht mehr nach“, bestätigte Stockhoff.
Acht Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes waren auch am Freitag unentwegt dabei, um beispielsweise Menschen anzusprechen, die auf Spielplätzen waren, obwohl die seit Mittwoch gesperrt sind. Mit der Verstärkung werden es ab Montag etwa 20 sein, bestätigte der Bürgermeister.
Einweisung an diesem Wochenende
Die ehrenamtlichen Helfer, die laut Stockhoff „die notwendigen Kommunikationsfähigkeiten“ haben, werden am Wochenende in ihre Aufgabe eingewiesen. Spätestens ab Montag, vielleicht auch schon früher, sollen sie im Auftrag der Stadtverwaltung unterwegs sein und werden dafür auch „eine kleine Aufwandsentschädigung“ bekommen.
Zu erkennen sind die neuen Mitarbeiter an ihren gelben Westen mit der Aufschrift „Stadt Dorsten, Ordnungsamt“. Sie können sich außerdem mit einem Dienstausweis legitimieren. „Sollte man sich ihren Anweisungen widersetzen, werden sie Verstärkung holen“, mahnte der Bürgermeister, „notfalls auch die Polizei“.

Die ehrenamtlichen Ordnungskräfte in Dorsten werden an diesen gelben Westen zu erkennen sein. © Stadt Dorsten
Angesichts der sich zunehmend verschärfenden Corona-Krise liegen beim Kommunalen Ordnungsdienst derzeit viele andere Aufgaben brach - aber nicht alle: Politessen sind weiterhin in der Stadt unterwegs und schreiben Knöllchen, aber meist nur in gravierenden Fällen, wenn beispielsweise Feuerwehr-Zufahrten versperrt sind.
„Und wer angesichts leerer Straßen in Dorsten meint, aufs Gaspedal treten zu können, der wird eines Besseren belehrt“, betonte Stockhoff am Freitag ohne Häme. Die städtischen Radarwagen stehen nach wie vor am Straßenrand und blitzen.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
