
© Kevin Kallenbach
Heimspiel für Björn Freitag: Die WDR-Sendung „Lecker an Bord“ legt in Dorsten an
Fernsehköche
Die WDR-Sendung „Lecker an Bord“ macht in ihrer dritten Staffel Halt in Dorsten. In seiner Heimatstadt geht es für Sternekoch Björn Freitag an seinen Lieblingsort.
Seit drei Jahren gehen die Sterneköche Björn Freitag und Frank Buchholz jeden Sommer auf große Bootstour mit Heinz-Dieter Fröses „unaone“ und entdecken Land, Leute und vor allem die regionalen Produkte NRWs. Denn im Rahmen der Sendung kaufen die Sterneköche Lebensmittel aus regionalem Anbau und bereiten aus diesen am Ende ein mehrgängiges Menü in der Kombüse des Hausboots zu.
Bootstour führt dieses Jahr nach Dorsten
Auf ihrer Entdeckungsfahrt kommen die beiden ganz schön rum: Letztes Jahr ging es die Weser hoch, über Höxter und Hameln, davor über den Dortmund-Ems-Kanal. Dieses Jahr geht es über den Wesel-Datteln-Kanal nach Dortmund und, wie sollte es anders sein, macht die „unaone“ auch Halt in Dorsten.
Der Grund dafür liegt auf der Hand. „Bei der Route hätte es nicht sein können, dass wir nicht auch in meiner Heimatstadt Halt machen“, erklärt Freitag. Doch ein so klares Heimspiel, wie man es sich vorstellen könnte, waren die Drehtage hier für den Sternekoch dann doch nicht. Um es auch für den gebürtigen Dorstener interessant zu gestalten, ging es für ihn in die Üfter Mark und nach Recklinghausen.
Freitag trifft auf Eichenprozessionsspinner
Das war nicht ganz ungefährlich für ihn. „In der Üfter Mark war ich mit dem Förster unterwegs. Da haben mich die Eichenprozessionsspinner voll erwischt“, meint der Sternekoch und zeigt im Gespräch mit der Redaktion seinen Arm voller roter Bläschen.
Der Dortmunder Frank Buchholz war auf seiner Einkaufstour hingegen nur in Dorsten unterwegs. So ging es für ihn etwa zur Schnapsbrennerei Böckenhoff in die Feldmark. Aber auch für ihn ist Dorsten keine große Unbekannte, die Wasseransicht auf die Stadt hat ihm aber noch einmal eine ganz andere Seite gezeigt „Natürlich habe ich Björn schon mehrere Male im Goldenen Anker besucht, bin aber immer von der Autobahn gekommen. Vom Wasser macht die Stadt einen ganz anderen Eindruck.“
Drehtermin an Björn Freitags Lieblingsort
Bei der Suche nach leckeren regionalen Zutaten blieb leider nicht viel Zeit für Freitag, seinem Freund seine Heimatstadt näher zu zeigen. So schlimm war das für ihn aber ohnehin nicht. „Mein Lieblingsort in Dorsten ist ohnehin der Kanal“, verrät Björn Freitag. „Hier gehe ich immer mit meinem Hund spazieren.“ Und den sah das Team in den sechs Tagen Drehzeit ausgiebig. Für Frank Buchholz war jedoch etwas anderes das Highlight seines Aufenthalts in Dorsten. „Die Leute sind hier sehr freundlich und hilfsbereit. Das ist wirklich toll.“
Die von Hoch „Ulla“ herangetragene Hitze führte dazu, dass es für die Männer an Bord noch einen intensiveren Kontakt mit dem Wasser als ohnehin gab. Auf der Lippe gingen Frank Buchholz, Björn Freitag und ausnahmsweise auch einmal Skipper Heinz-Dieter Fröse auf Kanutour. Natürlich mit dem erfahrenen Seebären Fröse als Steuermann.
Skipper ist von der Sendung überzeugt
Dieser sieht den Dreharbeiten im Sommer auf seinem „Schätzchen“, der „unaone“, immer mit einem weinenden und einem lachenden Augen entgegen. Zwar sei es jedes Mal wieder gewöhnungsbedürftig, das Team in sein „Ferienhaus“ zu lassen, aber ihm ist die Sendung und das Team mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. „Für eine andere Sendung würde ich mein Schiff nicht zur Verfügung stellen“, meint Fröse. „Aber die Philosophie der Sendung hat mich voll und ganz überzeugt.“
Nebenbei gebe es ja auch immer was Leckeres für Fröse zu kosten, scherzt Björn Freitag. Dieses Mal Wildschweinrücken in Pinien-Honig-Kruste zu einer Pilzpfanne aus Austerseitlingen, Zuckermaispolenta, einen würzigen Crêpes mit dicken Bohnen und Schlotze und als Nachspeise Zabaione mit frischen Himbeeren und ein Himbeergeist mit Vanille-Eis.
Doch Meisterkoch Björn Freitag hat mit der Enge keine Probleme, hat er sich auf der Fahrt doch bereits mit ganz anderen Kochmöglichkeiten vertraut gemacht. „Ich war im Römermuseum in Xanten und habe mir die Küche der alten Römer angesehen. Wirklich beeindruckend“, erzählt Freitag. „Ich hätte in der Küche aber auch kochen können.“
Geboren in Dorsten, nach kurzem studienbedingten Besuch im Rheinland jetzt wieder in der Region. Hat Literatur- und Theaterwissenschaften studiert, findet aber, dass sich die wirklich interessanten Geschichten auf der Straße und nicht zwischen zwei Buchdeckeln finden lassen.
