Grundwasserprobleme in Dorstener Wohnviertel Lippeverband muss Graben-Trasse bauen

Grundwasserproblem in Marienviertel: Lippeverband muss Graben bauen
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Ein Metallgitter, das mehrere Absperr-Elemente samt Warn-Lampen einzäunt. Mittendrin eine Rohrleitung und leise surrt eine Pumpe: Das sehen und hören vor ihrer Haustür seit Jahren die Anwohner der in einer Dorstener Wohnsiedlung im Marienviertel gelegenen Straße „Am Strandbad“.

Die Absperrung ist aus technischen Gründen unbedingt notwendig. Sie schützt eine Pumpen-Konstruktion und damit ein Provisorium, das dazu dient, Grundwasser ins benachbarte Bachsystem zu leiten. Der dafür verantwortliche Lippeverband will so auch die Keller der Anlieger schützen. Nun geht das Wasserwirtschaftsunternehmen eine weitere temporäre Sofortmaßnahme an, um das Grundwasser-Problem, das bergbaubedingt ist, in den Griff zu bekommen.

„Im Frühjahr soll ein Graben zur Aufnahme und Ableitung des sich aufstauenden Oberflächen- und Sickerwassers gebaut werden“, kündigt Ilias Abawi, Pressesprecher des Lippeverbandes, an. Die Trasse dieser zeitlichen Übergangs-Lösung werde parallel zu den Gärten der Häuser am Nöttenkamp im südlich angrenzenden Waldgebiet verlaufen und das Wasser in den Hammbach leiten.

Für den geplanten Graben werden am 20. und 21. Februar (Donnerstag und Freitag) Rodungsarbeiten durchgeführt. Sie finden in dem Waldstück südlich der Straße Nöttenkamp, östlich der Straße Am Strandbad und westlich der Bismarckstraße statt.

Das von Metallgittern eingezäunte Pumpen-Provisorium
Das von Metallgittern eingezäunte Pumpen-Provisorium wird abgebaut, wenn das finale Grundwasserregulierungs-System realisiert wurde - nicht vor 2027. © Michael Klein

Wegen einer drohenden „Kellervernässungsgefährdung“ im Bereich der Wohnhäuser musss sich der Lippeverband schon seit Jahren um die dortige Grundwasserhaltung dringend kümmern.

Hintergrund: In diesem Bereich des Marienviertels hatte es bergbaubedingte Bergsenkungen von mehreren Metern gegeben. Zugleich steht das Grundwasser vergleichsweise hoch.

Deswegen plant das Unternehmen aktuell die komplette Erneuerung des Systems zur Regulierung des Grundwasserspiegels im Marienviertel. Auch vor dem Hintergrund, dass Starkregen-Ereignisse und Hochwasser-Rekordstände verstärkt in den Fokus des Grundwasser-Managements genommen werden.

„Die Realisierung erfolgt voraussichtlich in den Jahren 2026/2027“, so Abawi. Über die technischen und baulichen Details werde der Lippeverband die Öffentlichkeit „rechtzeitig noch separat informieren“.

Bergbau trägt Kosten

Die Kosten für die nötigen Grundwasserregulierungsmaßnahmen dort übernimmt der Bergbau als Verursacher - und er wird sie lange tragen müssen. „Das ist künftig eine Daueraufgabe – keine zeitlich befristete“ erklärt Pressesprecher Ilias Abawi. Immerhin können sich die Anwohner der Straße „Am Strandbad“ darauf einstellen, dass die „Gitter-Lösung“ vor ihrer Haustür befristet ist. Aber: „Das Provisorium wird erst nach Erstellung der finalen Grundwasserregulierung zurückgebaut – also nach 2027“, heißt es.