Eine Klasse mehr für Grundschule in Dorsten Claas Römer nennt den Grund „erschreckend“

Bonifatiusschule in Dorsten bekommt eine Klasse mehr
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Über eine weitere Eingangsklasse an der Bonifatiusschule in Dorsten-Holsterhausen diskutierte der Schulausschuss am Dienstag. Als „ein bisschen skurril“ bezeichnete dies Holger Krajewski (CDU), da sich der Ausschuss bereits im Dezember mit genau dieser Frage schon einmal befasst hatte.

Aufgrund der hohen Zahl an Schulneulingen in Holsterhausen (86 an der Antoniusschule, 50 an der Bonifatiusschule) und damit verbundenen großen Klassengrößen hatten damals Schulvertreter für eine sechste Eingangsklasse im Stadtteil geworben. Auch weil unter anderem erwartet wurde, dass weitere Kinder aus der Schuleingangsphase in den ersten Klassen zusätzlich aufgenommen werden müssten.

Empfehlung gefolgt

Doch aufgrund der damals vorliegenden Schülerzahlen hatte die Verwaltung insgesamt 29 Eingangsklassen für Dorsten und damit keine zusätzliche für Holsterhausen empfohlen. Der Ausschuss war dieser Empfehlung gefolgt.

An die damalige Empfehlung von Ulrike Goliath, Schulleiterin der Grünen Schule in Wulfen-Barkenberg, in Holsterhausen eine weitere Klasse zu bilden, erinnerte nun Krajewski. Man sehe, „dass das jetzt genau zutrifft“.

Mehr Anmeldungen

Während im Dezember 50 Schüler an der Bonfatiusschule angemeldet waren, sind es nun 58 Anmeldungen - „aufgrund von Zuzügen im Einzugsbereich der Schule“, so die Verwaltung. Doch es gab einen weiteren Grund dafür, dass die Schulaufsicht bereits einer weiteren Klasse bereits zugestimmt hat.

Denn die Entscheidung für eine weitere Eingangsklasse wird gestützt dadurch, „dass an der Bonifatiusschule mindestens zehn Kindern des aktuellen ersten Jahrgangs die Möglichkeit gegeben werden muss, die Schuleingangsphase in drei Jahren zu durchlaufen und im Sommer in die erste Klasse zurückzutreten“, so die Verwaltung.

„Erschreckend“

Dass zehn Kinder die Eingangsklasse an der Schule wiederholen, nannte Claas Römer (Grüne) „erschreckend“. „Sehr angenehm“ für die Kinder würden nun aber bei einer weiteren Eingangsklasse die Klassengrößen, die dann im Bereich von 22 bis 23 Kindern liegen dürften.

„Es hat sich bestätigt, was wir damals gesehen haben“, sagte Ulrike Goliath. „Der Bildungsbedarf in unsere Schulen ist höher, als die Zahlen aus der Vergangenheit hergeben.“ Dass Kinder in der dreijährigen Eingangsphase wieder in der ersten Klasse einsteigen müssten - „das wird Normalität“. Den Grund sieht Goliath in mangelnden Kita-Plätzen an vielen Standorten, wodurch es an elementarer Bildung fehle. „Viele Familien fangen es nicht mehr auf.“

„Politisch gewollt“

Lehrer Henner Maas bezeichnete es als „politisch gewollt“, dass an den Grundschulen die Schulfähigkeit hergestellt werden müsse. Dies sei verlagert worden von der Kita auf die Grundschule. Einstimmig beschloss der Ausschuss, dem Rat eine weitere Eingangsklasse zu empfehlen.

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