Theodor Fänger (75) erkrankte schwer am Herzen „Ich achte mehr auf die Signale meines Körpers“

Theodor Fänger (75) achtet nach Herzinfarkt mehr auf die Signale seines Körpers
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Beim 14. Dorstener Gesundheitstag ging es am Samstag (9.3.) um das Thema Herzerkrankungen. Und die Vortragsreihe in der VHS rund um „Herzschwäche, Vorhofflimmern, Bluthochdruck & Co.“ stieß bei den Dorstenern auf breites Interesse.

Unter den Besuchern war auch Theodor Fänger. Obwohl der heute 75-Jährige durch einen Vorhofinfarkt schon ein wenig für das Thema „Herz“ sensibilisiert war, traf ihn urplötzlich eine noch schwerere Herzerkrankung. Und da ging es buchstäblich um Leben oder Tod. „Neun Jahren ist das schon her“, erzählt der Dorstener. Wie viele Notfallpatienten ging er erst zum Arzt, statt sofort den Notruf zu wählen.

„Man will ja niemanden unnötig belästigen und wartet dann erst mal das Wochenende ab“, beschreibt die Dorstener Oberärztin Dr. Christiane Tasse die falsche Bescheidenheit. „Das Wichtigste ist, dass jeder Mensch mit einem Herzinfarkt sofort ins Krankenhaus kommt.“

Immerhin, auch Theodor Fänger wurde nach dem Arztbesuch in ein Krankenhaus einer Nachbarstadt eingeliefert. Doch dort wurde die akute Notlage laut Fänger trotz einer Katheter-Untersuchung zunächst nicht erkannt. Dann überschlugen sich die Ereignisse.

Wie ein Stent gesetzt wird, wie eine Katheter-Untersuchung abläuft und wie ein Herzschrittmacher aussieht – das alles zeigte Markus Kuhn den zahlreichen interessierten Besuchern im VHS-Foyer.
Wie ein Stent gesetzt wird, wie eine Katheter-Untersuchung abläuft und wie ein Herzschrittmacher aussieht – das alles zeigte Markus Kuhn den zahlreichen interessierten Besuchern im VHS-Foyer. © Bernd Turowski

„Das war am 12. Dezember 2015. Ich wurde urplötzlich mit einem Hubschrauber von Marl nach Münster geflogen“, erzählt der Dorstener. In Münster wurden ihm dann drei Bypässe gelegt. An die ersten Wochen in Münster kann sich Theodor Fänger nicht mal mehr erinnern, so kritisch sei sein Zustand gewesen. „Insgesamt lag ich vier Wochen in der Münster.“ Heute gehe es ihm deutlich besser, auch wenn manchmal ein paar Beschwerden auftreten.

Allerdings hat dieser Vorfall bei dem 75-Jährigen auch nachhaltige Spuren hinterlassen. Seither achtet er mehr auf die Signale seines Körpers und seines Herzens, die er – wie er selbst zugibt – vor der Bypass-Operation doch eher missachtet habe. „Ich bin auch Mitglied der Herzstiftung und spende auch hier und da einen kleinen Betrag“, erzählt der rüstige Senior.

Wichtig ist schnelles Handeln

Zusammen mit seiner Lebenspartnerin Gerlinde Friederich nutze er das Vortragsangebot beim Gesundheitstag, um in Sachen Herzgesundheit auf dem Laufenden zu bleiben. Seine Geschichte erzählte er uns, um andere Menschen zu sensibilisieren, bei auftretenden Symptomen unverzüglich zu handeln.

Welche Fortschritte und Erkenntnisse es in der Herzmedizin inzwischen gibt, darüber wurden die zahlreichen Besucher bei der knapp vierstündigen Veranstaltung und Vortragsreihe aus berufenem Mund informiert. Nicht ohne Stolz verwies Chefarzt Dr. Jan Bernd Böckenförde auf die Neuerungen im Dorstener Elisabeth-Krankenhaus.

Chefarzt Jan-Bernd Böckenförde am Mikrofon
Chefarzt Jan-Bernd Böckenförde hatte gute Nachrichten für die Patienten des Dorstener St. Elisabeth Krankenhauses: Zwei brandneue Katheter-Labore wurden in Betrieb genommen © Bernd Turowski

Im November 2023 wurde das erste neue Herzkatheter-Labor eingeweiht, ein zweites Labor kam im Februar dieses Jahres hinzu. Aufgrund der Personalsituation sei man derzeit zwar noch nicht in der Lage, eine 24-Stunden-Rufbereitschaft bereitzustellen. „Wir hoffen aber, dass wir das im Sommer können“, so der renommierte Kardiologe hoffnungsvoll.

Neben dem Dorstener Chefarzt führten Dr. Christiane Tasse (Alarmsignale beim Herzinfarkt), Dr. Ömer Aktug (Leben mit Herzschwäche), Oberarzt Dr. Michael Lukat (Herzrhythmusstörungen) die Besucher in die Themenvielfalt rund um die Herzerkrankungen ein. Außerdem waren im Foyer zahlreiche Infostände aufgebaut, um sich zusätzliche Informationen zu holen. Abgerundet wurde das breit gefächerte Programm durch Vorträge von Oberarzt Theodor Apostol (Bluthochdruck), Dr. Sonja Kalinoweki (Herzgesund leben), Robert Esser (Ernährung) und Dennis Iwanek (Stressbalance).

14. Gesundheitstag in Dorsten auf dorstenerzeitung.de