Gespräche zu Konverter in Dorsten Wird die Zeit zu knapp? Das sagt der Amprion-Sprecher

Gespräche zu Konverter: Wird die Zeit zu knapp? Das sagt Amprion
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Für die Windstromtrasse Korridor B plant Amprion einen Konverter in direkter Nähe zum Ortskern von Altendorf-Ulfkotte, um dort Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Ursprünglich wollte Amprion den Antrag auf Vorbescheid zum Konverterstandort bis Ende des Jahres 2023 beim Kreis Recklinghausen einreichen, wartete dann aber laut Sprecher Tobias Schmidt die angekündigten Gespräche mit Umweltminsterin Mona Neubaur ab.

Arndt Feldmann, Gesamtprojektleiter für Korridor B, hatte immer betont, dass man mit dem Konverter lieber auf eine Uniper-Fläche gegangen wäre.

Seitens der Stadt Dorsten wird der Standort in Altendorf abgelehnt und stattdessen darauf gepocht, dass auf dem Uniper-Gelände in Gelsenkirchen genug Platz für einen Konverter sei. Uniper bestreitet das, da das Kraftwerk aufgrund der Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs in Reserve gestellt worden sei. Neubaur hatte kurz vor Weihnachten mit Bürgermeister Tobias Stockhoff vereinbart, dass die Argumente Stockhoffs für die Nutzung von Uniper-Teilflächen für einen Konverter-Standort geprüft werden sollten.

Bundestagsabgeordneter im Boot

SPD-Bundestagsabgeordneter Michael Gerdes will sich laut Mitteilung der SPD-Ratsfraktion nun auch direkt mit Uniper in Verbindung setzen, wobei Fraktionsvorsitzender Dirk Groß darauf hofft, dass Stockhoff die Argumente für einen Konverter-Standort auf einer Uniper-Fläche mit weiteren „Zahlen, Fakten und Darlegungen“ untermauern könne.

Die Frage ist: Reicht die Zeit noch? Amprion hatte Anfang Dezember mit der Festlegung auf Altendorf auch angekündigt, dass man Anfang des Jahres den Antrag beim Kreis Recklinghausen stellen wolle. Könnte es also sein, dass die angekündigten Gespräche mit Umweltministerin und Uniper zu spät kommen?

Austausch über zwei Jahre

Wir fragten den Projektsprecher für Korridor B, Tobias Schmidt. „Wir haben uns über zwei Jahre hinweg mit Uniper zur möglichen Nutzung von deren Flächen in Scholven ausgetauscht. Hierbei sind die verschiedensten Flächen und Möglichkeiten diskutiert worden. Leider war das Ergebnis, dass der Standort nicht für einen Konverter geeignet ist.“

Hat Amprion denn schon einen Plan, wann genau der Antrag eingereicht werden soll? Schmidt: „Den Antrag auf Vorbescheid nach Bundesimmissionsschutzgesetz bereiten wir derzeit vor und werden öffentlich darüber informieren, sobald wir ihn bei der zuständigen Behörde des Kreises Recklinghausen einreichen. Die Einreichung planen wir für Frühjahr 2024.“

ZDF plant Beitrag

Damit würden nun zumindest einige Wochen bleiben, um den Altendorfern den Konverter in Nähe ihrer Häuser vielleicht doch noch zu ersparen.

Für das Thema interessiert sich mittlerweile auch das Fernsehen. Das ZDF Landesstudio NRW will am Freitag (12. Januar) einen Beitrag produzieren, bei dem Altendorfer, der Bürgermeister und Kreistagsmitglieder zu Wort kommen sollen.

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