Geschirr steckt in Nepal fest: Gründer aus Dorsten starten Crowdfunding

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Geschirr steckt in Nepal fest: Gründer aus Dorsten starten Crowdfunding

rnContainerkrise

Die Preise für Containerfracht sind extrem gestiegen. Das bekommt auch ein Start-up aus Dorsten zu spüren: Pletas nachhaltiges Geschirr steckt in Nepal fest. Die Gründer bitten um Hilfe.

Dorsten

, 13.11.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im vergangenen Jahr gründeten Paul Harazim und Adem Serilmez das Start-up Pleta. Die beiden Dorstener wollen fair produziertes, nachhaltiges Einweg-Geschirr auf dem deutschen Markt etablieren. Wie so viele andere Unternehmen wurde auch Pleta von der Pandemie ausgebremst.

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Aktuell machen stark gestiegene Preise für Frachtcontainer dem Start-up zu schaffen. „Letztes Jahr hat so ein Transport rund 4.000 Euro gekostet“, sagt Paul Harazim. „Jetzt sollen wir 12.000 Euro für einen Transport von Indien nach Rotterdam zahlen, das ist immens für eine kleine Firma wie uns.“

Vielfältige Gründe für die Containerkrise

Die Gründe für die Containerkrise sind vielfältig. Als das Virus ausbrach, wurde der Warentransport extrem zurückgefahren. Es gab Lockdowns auf der ganzen Welt und der Konsum brach zunächst ein. Im Spätsommer zog der Konsum dann aber wieder sehr stark an. Die Menschen kauften übers Internet massenhaft Fahrräder, Möbel, technische Geräte. Es gab allerdings nicht genug Container, um die Waren auszuliefern. Und wenn das Angebot knapp ist, steigen die Preise.

Das Pleta-Geschirr wird aus den getrockneten Blättern der Areca-Palme gefertigt. Die Produktion befindet sich in Nepal, wo Pleta Frauen einen sicheren Arbeitsplatz bieten möchte und zurzeit 13 Mitarbeiterinnen beschäftigt.

13 Mitarbeiterinnen beschäftigt Pleta in der Produktion in Nepal.

13 Mitarbeiterinnen beschäftigt Pleta in der Produktion in Nepal. © privat

Wegen der Pandemie sei man schon länger nicht mehr vor Ort gewesen, so Harazim. „Mit unserer Arbeit in Deutschland haben wir es aber geschafft, alle Arbeitsplätze zu erhalten und weiter Bestellungen zu generieren.“

Crowdfunding gestartet

Nur ist den Unternehmern inzwischen die in Deutschland verfügbare Ware ausgegangen. In Nepal wartet derweil eine fertig produzierte Containerladung Palmenblättergeschirr auf den Transport. Die Pleta-Gründer haben unter www.startnext.com/pletacontainer ein Crowdfunding gestartet, um das fehlende Geld für den Transport einzusammeln.

8.000 Euro werden benötigt, mehr als 2.500 Euro sind seit Beginn der Aktion am 9. November schon zusammengekommen. Bereits im vergangenen Jahr wählte Pleta erfolgreich den Weg der Schwarmfinanzierung, um Geld zu sammeln. „Es gibt auch wieder ein Dankeschön, je nach Geldbetrag“, kündigt Paul Harazim an.

Pleta ist in diesem Jahr unter den Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Design“. Die Preisverleihung findet am 2. Dezember in Düsseldorf statt.

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