Vor rund einem Jahr hatte die SPD-Fraktion die Prüfung beantragt. Daraufhin, „dass die Voraussetzungen beziehungsweise konkreter Handlungsbedarf für eine Erhöhung der Zügigkeit auf sieben Züge mit der Genehmigungsbehörde sondiert werden und in diesem Kontext die gegebenenfalls noch weitergehenden räumlichen und baulichen Änderungsnotwendigkeiten in den Grundzügen festgestellt werden“.
Bereits damals hatte es aber schon Einwände unter anderem seitens des stellvertretenden Schulleiters Markus Jaschik gegeben, was beispielsweise die Schulorganisation und die vorgeschriebene Leistungsheterogenität betreffe. Auch diese Punkte sollten auf Anregung der CDU mit geprüft werden.
„Welle“ kommt an
Die nun vorliegende Empfehlung der Verwaltung für die kommende Sitzung des Schulausschusses stützt sich auf die Fortführung des Ende 2022 beschlossenen Schulentwicklungsplans. Bei der Neuaufnahme in den fünften Jahrgang ist die Schule aktuell auf 174 Schülerinnen und Schüler gedeckelt.
Der Geburtenanstieg seit 2011 sowie die gestiegene Zuwanderung ab 2015 sei als „Welle“ bereits vor einiger Zeit in den Grundschulen angekommen, so die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal, und erreiche zunehmend auch die weiterführenden Schulen.
Laubenthal: „Prognostisch kann allerdings davon ausgegangen werden, dass die Schülerzahlen bis 2030 zunächst in den Grundschulen und verzögert auch in den weiterführenden Schulen wieder deutlich abnehmen werden.“
Personalschlüssel
Eine Siebenzügigkeit sei aus Sicht der Schule aufgrund der Komplexität schwierig abzubilden. Das hängt mit der vorgeschriebenen Differenzierung zusammen, bei der entweder zwei Klassen (Lernzeiten, Arbeitslehre und Kultur) oder drei Klassen (Deutsch, Mathematik und Englisch) gekoppelt werden. Bei höherer Zügigkeit ergebe sich ein höherer Personaleinsatz - dieses Personal würde dann aber bei anderen Fördermaßnahmen fehlen. „Der Personalschlüssel berechnet sich nicht nach der Anzahl der Gruppen, sondern nach der Anzahl der Schülerinnen und Schüler.“
Auch würde ein noch höherer Raumbedarf entstehen als bereits jetzt vorhanden. Die Organisation des Ganztages würde bei einem Zug mehr „vor große Herausforderungen“ gestellt, so die Einschätzung von Schule und Verwaltung. Dies betreffe Personal und Kapazitäten der Mensa.
Ausweichmöglichkeit
Laut Prognose wird die Zahl der Ablehnungen von Schülern in den kommenden Jahren noch steigen. „In den nächsten Jahren ist zunächst damit zu rechnen, dass viel der an der Gesamtschule Wulfen abgelehnten Kinder Richtung Neue Schule Dorsten strömen werden“, so die Vorlage. Dort sei die Erweiterung auf eine Fünfzügigkeit geplant. „Die Option, auf eine Sechseinhalbzügigkeit zu erweitern, ist gegeben.“
Die Empfehlung der Verwaltung: Die Sechszügigkeit soll an der Gesamtschule Wulfen beibehalten werden. Dies werde von der Gesamtschule ausdrücklich unterstützt.