Ein besonderes Projekt für Geflüchtete gibt es seit Mitte 2024: Über „Dorsten Treff 2.0“ sollen Geflüchtete in Dorsten an den Arbeitsmarkt herangeführt und sozial integriert werden.
Geplant war, dass 100 Geflüchtete an dem Projekt teilnehmen und gemeinnützige Arbeit leisten können. Die ersten Quartalsberichte zeigen hingegen: Deutlich weniger Personen nehmen teil. Die Gründe sind vielfältig.
„Wir waren ursprünglich von einer höheren Teilnehmerzahl ausgegangen“, erklärte Nina Laubenthal, Erste Beigeordnete, im Sozialausschuss (7.4.). „Das hatte den Grund, dass wir mit der Schließung der Notunterkünfte an der Bismarckstraße davon ausgegangen waren, dass wir schneller in die Zuweisung kommen. Wir sind auch von einem anderen Personenkreis ausgegangen, der uns zugewiesen wird.“
Der Stadt Dorsten sind viele ukrainische Familien zugewiesen worden, die SGB-II-Leistungen beziehen. „Es gibt auch Ukrainer, die an dem Projekt teilnehmen, dort ist die Teilnahme aber freiwillig“, erklärte sie weiter.
Bezieher von Asylbewerberleistungen sind hingegen verpflichtet, an dem Projekt teilzunehmen. Das Projekt richtet sich an Personen, die bereits Kunden des Sozialamts oder des Jobcenters sind. Es gibt aber immer wieder Gründe, warum das trotzdem nicht erfolgen kann. Dazu zählen zum Beispiel Krankheit, eine fehlende Kinderbetreuung oder die Teilnahme an einem Sprachkurs.
„Enorme Kosten“
„Aufgrund der Zahlen sind das schon enorme Kosten für so wenige Teilnehmer“, merkte Marina Talaga der SPD an. Für das erste halbe Jahr fielen Kosten in Höhe von rund 327.000 Euro an.
Die Geschäftsführerin Birte Becker und Prokuristin Judith Kolligs erklärten: „Ende des Monats ist der neue Quartalsbericht für das erste Quartal 2025 fertig. Zahlentechnisch gibt es tatsächlich keine großartigen Veränderungen zu den letzten beiden Berichten. Wir planen immer so 15, 16, 17 Teilnehmende.“
Trotzdem ist das Projekt für sie ein Erfolg. „Aber wir müssen sagen, inhaltlich ist das Projekt erfolgreich. Und wir haben zwar eine kleine Teilnehmergruppe, aber mit der können wir natürlich deutlich intensiver arbeiten und deutlich intensiver auf den einzelnen Bedarf eingehen.“
Umgesetzt wird das Projekt bis zum 31. August 2025 von der gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft „Dorstener Arbeit“ in Zusammenarbeit mit städtischen Behörden. Geplant für 100 Teilnehmer, bietet das Projekt gemeinnützige Arbeit in Bereichen wie Bürgerbahnhof, Quartiershausmeister und Kfz-Werkstatt an.
Teilnehmer können ein Deutschlandticket und „Motivationsgeld“ von 80 Cent pro Stunde erhalten und arbeiten flexibel zwischen 10 und 30 Stunden pro Woche.