Frauke Gier vom Beratungsunternehmen GEBIT stellte dem Schulausschuss den neuen Schulentwicklungsplan vor, der neben Schülerprognosen auch den künftigen Raumbedarf an jeder einzelnen Schule für die kommenden Jahre ermittelt hat.
An fast allen Schulen prognostizierte Gier einen erhöhten Raumbedarf - an den Grundschulen vor allem auch deshalb, weil es ab 2026 in NRW einen Rechtsanspruch auf Betreuung im Offenen Ganztag gibt. Selbst an den Schulen, an denen zuletzt die Betreuungsquote gefallen war, erwartet Gier künftig mehr Kinder wegen des Rechtsanspruches. „Das lässt sich grundsätzlich auf alle Grundschulen übertragen.“
Speisebereich zu klein
An manchen Grundschulen ist derzeit noch die Zahl der OGS-Kinder gedeckelt. Das wird ab 2026 nicht mehr möglich sein. So beschrieb Gier etwa für die Antoniusschule, dass „mit Blick auf den Rechtsanspruch wichtig ist, dass der Speisebereich groß genug ist“. An der Augustaschule sei der Speisebereich zu klein und müsse baulich erweitert werden.
„Eine Menge an Hausaufgaben“, so Holger Krajewski (CDU) enthalte der Schulentwicklungsplan, „sowohl für die Verwaltung als auch für die Politik“. „Es sind sehr viele Baustellen, die sich da auftun.“
Andere Möbel
Nina Laubenthal, Erste Beigeordnete der Stadt, deutete einen Paradigmenwechsel an. Man müsse sich vielleicht von dem Gedanken lösen, dass es Räumlichkeiten für den Unterricht und den Offenen Ganztag nebeneinander gebe. Stattdessen sei die Frage, „ob es gelingt, im vorhandenen Baubestand durch eine Veränderung des Mobiliars eine Mehrfachnutzung herzustellen“.
Hierzu sei man in Gesprächen mit den Schulleitungen und es habe sich eine Arbeitsgruppe gebildet, in denen Schulen, OGS-Träger und das Zentrale Gebäudemanagement vertreten seien.
„Wage keine Prognose“
Daniel Hoffmann (SPD) fragte nach, wie optimistisch Laubenthal sei, bis zur Einführung des Rechtsanspruchs die dann notwendigen OGS-Plätze anbieten zu können. Laubenthal: „Da wage ich jetzt noch keine Prognose. Wir haben noch eine gewisse Zeit, bis der Rechtsanspruch in Kraft tritt.“ Zunächst gelte dieser auch nur für die Erstklässler „und nicht auf einen Schlag für Erst- bis Viertklässler“.
„Ja, das braucht Zeit“, sagte Laubenthal über die Aufgaben und wies auf fehlende personelle Ressourcen im Technischen Bereich der Verwaltung hin. Es gelte, „auf bauliche Maßnahmen, wo es geht, zu verzichten“. Susanne Diericks von der Verwaltung sagte, dass es dem Offenen Ganztag häufig auch an Personal fehle. Ganztagsklassen, wie es als Pilotprojekt an der Agathaschule eingeführt wurde, könnten die Problematik „relativeren oder abfedern“.
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