Frauen mit Geweihen im Dorstener Wald gesichtet „Ein Brauch im Dorf?“ - „Brunftzeit“

Frauen mit Geweihen im Dorstener Wald gesichtet: „Ein Brauch im Dorf?“
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„Hallo zusammen! Mein Mann behauptet steif und fest, dass er heute im Wald Frauen mit Geweihen auf dem Kopf gesehen hat. Ist das irgendwie ein Brauch im Dorf?“ Diese Frage stellte eine Dorstenerin am Sonntag (16.2.) in einer Rhader Facebook-Gruppe.

Die Antworten lassen einigen Humor erkennen. „Brunftzeit“, kommentierte ein Gruppenmitglied. „Früher gab es das nicht“, meinte ein Kommentator: „Das sind ja ganz neue Sitten.“ „Wahrscheinlich ist es kein heidnisch religiöser Anlass gewesen“, spekulierte ein anderer: „Solange die Frauen nur ihr Ding (was auch immer?) gemacht haben und niemand stören, sollte es kein Problem gewesen sein.“ Eine Dame berichtete: „Ich habe schon mal Hexen gesehen, aber im Harz zur Walpurgisnacht.“

Umzug

Eine Kommentatorin vermutete aber kurz darauf: „Oder die Landjugend unterwegs nach Gescher?“ Dies war tatsächlich die Auflösung der Frage, wie Lara Klevermann (17) von der Landjugend Erle-Rhade am Montag (17.2.) auf Nachfrage bestätigen konnte. „Wir waren gestern mit rund 90 Personen aus der Landjugend in Gescher beim Karnevalszug.“

Und warum die Geweihe? Lara Klevermann: „Unser Motto war ‚Bambi und Jäger‘. Die Mädels sind mit Geweihen herumgelaufen und die Jungs waren als Jäger verkleidet.“

Bei dem zweieinhalbstündigen Karnevalszug in Gescher waren die Landjugendmitglieder ab 13.30 Uhr auch mit einem Mottowagen vertreten. „Der Wagen war als Wald angemalt - mit Hochsitz hinten drauf.“

Die jungen Frauen der Landjugend trugen passend zum Motto "Bambi und Jäger" Geweihe auf dem Kopf.
Die jungen Frauen der Landjugend trugen passend zum Motto "Bambi und Jäger" Geweihe auf dem Kopf. © privat
Die Landjugend Erle-Rhade beteiligte sich mit einem Mottowagen am Karnevalszug in Gescher.
Die Landjugend Erle-Rhade beteiligte sich mit einem Mottowagen am Karnevalszug in Gescher. © privat