Der Deutsche Tierschutzbund hat eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen Frank Rosin gestellt. Der bekannte Koch habe in der Sendung „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ zahlreiche lebende Flusskrebse in einen erhitzten Topf mit heißem Fett geworfen.
„Der Verzehr von Krebsen zählt zwar gesetzlich als ,vernünftiger Grund‘ zur Tötung, jedoch nur, wenn die richtige, also verhältnismäßige Tötungsmethode angewandt wird“, erklärt Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung beim Deutschen Tierschutzbund, in einer am Donnerstag (10.10.) veröffentlichten Mitteilung. „Die Tötung von Krebstieren durch Braten ist langwierig und qualvoll und per Gesetz daher ausdrücklich verboten.“
Da Schmerzen unter Umständen eine Starre bei den Krebsen auslösen, kann bei Beobachtern der falsche Eindruck entstehen, dass Tiere im Topf bereits tot seien. In der Sendung mit Frank Rosin sei allerdings deutlich erkennbar, dass mindestens einer der Flusskrebse immer noch am Leben war, als der Sternekoch, der in Dorsten ein Restaurant betreibt, die Tiere einige Zeit später mit einem Kochlöffel umrührte. Die Sendungsaufzeichnung lasse darauf schließen, dass der qualvolle Tod der Krebse mehrere Minuten gedauert haben muss.
Auch kochendes Wasser bald verboten
Zur Tötung von Krebstieren ist gegenwärtig laut Tierschutzbund neben einer elektrischen Tötung nur das Töten im kochenden Wasser zugelassen, wobei das Wasser den Tierkörper vollständig bedecken müsse. Da der Gesetzgeber mittlerweile die Schmerzempfindungsfähigkeit von Krebstieren anerkannt habe, werde mit der anstehenden Novellierung des Tierschutzgesetzes auch die Tötung im kochenden Wasser ohne eine vorherige Betäubung verboten sein, heißt es in der Mitteilung.
Neben dem Verdacht der ordnungswidrigen Tötung der Flusskrebse gemäß Paragraf 18 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes, erhebt der Deutsche Tierschutzbund auch Vorwürfe wegen der „offensichtlich ordnungswidrigen Lagerung der Tiere“. So sei zu sehen gewesen, wie Rosin die Flusskrebse in einer Glasschale ohne Wasser aus dem Vorratsraum zur Küche im Senderstudio transportierte. „Nicht verwendete lebende Exemplare stellte er in der wasserlosen Schale auf der Küchenarbeitsplatte beiseite.“
Rosin hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht öffentlich geäußert.
Zuschauer informierte Tierschutzbund
Die Episode 6 aus Staffel 1 von „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ wurde am 21. August 2024 auf Sat.1 ausgestrahlt und auf der Streaming-Plattform Joyn zum Abruf bereitgestellt. Der Deutsche Tierschutzbund wurde nach eigenen Angaben durch einen aufmerksamen Zuschauer auf das tierschutzwidrige Vorgehen hingewiesen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. Oktober 2024.