Bislang gibt es zwei Zentrale Unterbringungseinrichtungen für Flüchtlinge in Dorsten. Eine am ehemaligen Gymnasium Petrinum (Marler Straße) und eine an der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Realschule an der Bismarckstraße. Letztere wird bis Mitte dieses Jahres aufgegeben.
„Die Bezirksregierung Münster ist an die Stadt Dorsten herangetreten mit der Frage, ob eine Fläche für eine neue zentrale Unterkunft zur Verfügung gestellt werden kann.“
Dieser Satz steht in einer „Anwohnerinformation“, die am Montag auch in den Sozialen Medien die Runde machte. Die Authentizität des Schreibens bestätigte Stadtsprecher Ludger Böhne auf unsere Anfrage hin.

Darin wird auf die Notwendigkeit der Hilfe für Flüchtlinge hingewiesen: „Gemeinsam müssen wir diesen Menschen mit dem Lebensnotwendigen und mit einem Obdach versorgen. Flüchtlinge mit Bleibeperspektive werden Städten zugewiesen, in denen sie dauerhaft Aufnahme finden. Menschen, die gerade angekommen sind oder keine dauerhafte Bleibeperspektive haben, beherbergt das Land - vertreten durch die Bezirksregierungen - in zentralen Einrichtungen.“
Die Stadt habe als mögliche Fläche, die „planerisch geeignet und ausreichend erschlossen“ sei, eine Ackerfläche zwischen Hessenweg und Frankenstraße in Wulfen identifiziert.
Diese liegt am Rand des Gewerbegebiets Dimker Heide östlich von Alt-Wulfen. „Wir möchten hier gemeinsam mit der Bezirksregierung Münster die Errichtung einer solchen Unterkunft prüfen und bei weiterer Konkretisierung vorbereiten“, so das Schreiben.
„Konstruktiver Austausch“
Das Verfahren stehe am Anfang, aber Stadt und Bezirksregierung wollten die unmittelbaren Anwohner „gerne persönlich über erste Überlegungen und Details informieren und in einen konstruktiven Austausch treten“. Deshalb werden diese zu einer Infoveranstaltung am Donnerstag eingeladen.
ZUEs werden nicht von der Stadt, sondern durch die Bezirksregierung betrieben. „Es ist immer Personal vor Ort“, so das Schreiben der Stadt. Mit der Stadt seien bei den bisherigen Standorten Vereinbarungen auch zum „Umfeldmanagement“ getroffen worden.
„Durch die Landeseinrichtungen nimmt die Stadt Dorsten nicht insgesamt mehr oder überproportional viele schutzsuchende Menschen auf, sondern diese Plätze werden auf unsere Aufnahmeverpflichtung von der Stadt Dorsten direkt zugewiesenen Schutzsuchenden 1 zu 1 angerechnet“.
Die ersten Reaktionen in den Sozialen Medien waren allerdings deutlich ablehnend. „Das will hier niemand haben“ war dort zu lesen. Oder auch: „Lieber Herr Tobias Stockhoff. Man muss nicht immer hier rufen, die Bezirksregierung sollte auch andere Standorte in Betracht ziehen. Sorry, das würde nur Probleme geben.“