
Es wäre unfair, den meisten Politikern in Dorsten den Willen zum Sparen abzusprechen. Vier Ratsfraktionen haben nach Informationen dieser Zeitung in den letzten Wochen Erklärungsbedarf bei Bürgermeister oder Kämmerer angemeldet, um sich ein besseres Bild von der Finanzlage zu machen. Zwei allerdings nicht.
Mindestens eine Fraktion hat sich sogar ein ganzes Wochenende um die Ohren gehauen (und dies öffentlich gemacht), um DIE Lösung des Problems zu finden. Ob es gelungen ist, darf bezweifelt werden.
Am Ende geht es wohl um eine Summe von zwei bis drei Millionen Euro, die der Stadt fehlt. Die Rechnung ist vordergründig einfach: Wenn sparen nicht mehr geht, müssen die Einnahmen gesteigert werden. Die Parkgebühren zu erhöhen oder das Heiraten etwas teurer zu machen, reicht da nicht. Es muss ein großer Wurf her, der aber natürlich unpopulär ist, erst recht in diesen Zeiten.
Für eine Erhöhung der Grundsteuer B müsste sich dennoch niemand entschuldigen. Die Probleme sind ja nicht hausgemacht. Es gilt vielmehr in den nächsten Tagen, um Verständnis zu werben. Das gelingt nur, wer mutig ist und sich nicht in Ausreden oder Vorwürfen ergeht. Denn es gibt ja gute Gründe, bestimmte Dinge nicht noch weiter herunterzufahren.
Manchmal hilft es auch, die konkreten Auswirkungen einer Grundsteuer-Erhöhung zu berechnen. Vielleicht ist der Aufschrei ja gar nicht so groß.
Dorsten steckt in neuer Finanzkrise: „Wir haben nichts falsch gemacht!"
Sparvorschläge reichen nicht: Ohne Steuererhöhung wird es in Dorsten wohl nicht gehen
Der Vergleich: Wie hoch sind die Steuern in Dorsten und Umgebung?