Eine Falschmeldung auf der Internetseite von Straßen.NRW hat für Verwirrung gesorgt. Am Mittwoch hatte die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) auf die bevorstehende Errichtung eines Hängegerüsts ab dem 2. Mai an der B224-Brücke in Dorsten hingewiesen. Dieses ist erforderlich, um die bei einem Schiffsunfall im August 2022 beschädigte Brücke reparieren zu können.
In der WSV-Meldung hieß es, der Betriebsweg solle für die Zeit der Arbeiten im Mai gesperrt werden. Das ist der Geh- und Radweg unterhalb der Brücke. Daraus machte aber Straßen.NRW auf seiner Internetseite die Überschrift: „B224: Sperrung des Geh- und Radwegs auf der Kanalbrücke in Dorsten“. Und auch im Text hieß dort weiter: „Der Geh- und Radweg auf der Brücke, welche die B224 (Borkener Straße) über den Wesel-Datteln-Kanal in Dorsten führt, ist ab Dienstag (2.5.) voraussichtlich vier Wochen lang gesperrt.“
Pressestelle nicht erreichbar
Diese Aussage unterschied sich doch sehr von der ersten WSV-Meldung. Mehrfache telefonische Anfragen unserer Redaktion, um den Sachverhalt zu klären, scheiterten am Donnerstag an der nicht-besetzten WSV-Pressestelle. Wegen einer Personalversammlung, so Projektleiter Günter Franz, der über die Falschmeldung stolperte und am Freitagmorgen um Richtigstellung bat: „Diese Information ist leider falsch.“
Es werde nur der Geh- und Radweg unter der Brücke gesperrt, so Franz, und auch nur der südliche Betriebsweg. Das Gerüst soll voraussichtlich bis zum 26. Mai fertig sein.
„Wäre das Schlimmste“
Am Dienstag (2. Mai) sollen laut Franz zunächst Elektriker Leitungen an der Brücke verlegen. Eine Beschilderung für die Schifffahrt wird angebracht. „Am Mittwochmorgen werden Fahrwassertonnen ausgelegt“, so Franz. Denn der Wesel-Datteln-Kanal wird halbseitig gesperrt, und es soll vermieden werden, dass ein Schiff, wie zuletzt in Marl, gegen das Hängegerüst fährt: „Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte“, sagt Franz. Neben den Fahrwassertonnen und Schildern werden die Schiffsführer auch über das Portal elwis.de über die Einschränkungen informiert.
Die Errichtung des Hängegerüsts erfolgt nun zwei Wochen später als ursprünglich geplant. Bis Ende August soll die Brücke fertig sein. „Noch sind wir ganz entspannt“, sagt Franz auf den Zeitplan angesprochen. Aber das Gerüst sei tatsächlich „einzigartig“: „So was haben wir noch nie gebaut“.
Deshalb seien auch drei Ingenieurbüros beteiligt. Eines plane den Gerüstbau, eines prüfe den verwendeten Stahl, „ob das Gerüst auch hält“, und ein weiteres fasse die Informationen zusammen und kontrolliere, ob diese schlüssig seien. Franz, der über die Planung stets informiert wurde: „Da liefen die Drähte heiß.“
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