
Landschaftsagentur-Chefin Nicole Büsing freut sich über die Kooperation mit dem FC Schalke 04. Gemeinsam unterstützen sie das Naturschutzgebiet Hervester Bruch in Dorsten. © Montage: Medienhaus Bauer
FC Schalke 04 und Landschaftsagentur aus Datteln unterstützen Hervester Bruch in Dorsten
„Unvermeidbare Auswärtsfahrten“
Am Samstag (3.9.) war Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 in Stuttgart zu Gast. Auswärtsfahrten lassen sich natürlich nicht vermeiden. Doch für die Umweltschäden will der Verein nun aufkommen.
Lange Reisen gehören im Profi-Fußball zum Alltag. Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 ist in der laufenden Saison 2022/23 zwar „nur“ innerhalb von Deutschland und nicht wie vor ein paar Jahren noch regelmäßig in ganz Europa unterwegs, dennoch wollen die Königsblauen nun Verantwortung für die Umweltbelastung tragen, die durch ihre Reisen mit dem Mannschaftsbus oder anderen Verkehrsmitteln entstehen. Und beim Thema Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist die Landschaftsagentur plus in Datteln-Ahsen genau die richtige Anlaufstelle.
Untätig waren die „Knappen“ schon in den vergangenen Jahren nicht, wie der Verein in einer Mitteilung wissen lässt. Die Reiseplanung sei regelmäßig überdacht und verbessert worden, sodass negative Umwelteinwirkungen „kontinuierlich reduziert“ worden sind. Vollends vermieden werden kann die Umweltbelastung, die Freisetzung von Treibhausgasen, aber nicht, wenn es nach München, Berlin, Freiburg oder Leipzig geht.
„Unvermeidbare Umweltschäden“: Schalke will Ausgleich schaffen
Die Auswärtsfahrten sind für die Königsblauen in der Bundesliga natürlich unvermeidbar, schließlich geht es jeden Spieltag um wichtige Zähler für den Klassenerhalt – ob Auswärts oder in der heimischen Veltins-Arena. Wie bei Bauprojekten, bei denen Eingriffe in die Umwelt teils unvermeidbar sind, wollen die Gelsenkirchener nun aber sogenannte Ersatzmaßnahmen auf den Weg bringen, die als Ausgleich für die Umweltschäden dienen sollen.
Das Fachpersonal von der Landschaftsagentur plus im Haus Vogelsang in Ahsen um Leiterin Nicole Büsing ist genau auf solche Maßnahmen spezialisiert - und macht ab sofort gemeinsame Sache mit dem Profi-Fußballverein. Das erste Projekt der neuen Kooperationspartner ist das Naturschutzgebiet Hervester Bruch in Dorsten.
Früher Bergbau-Standort, heute Naturschutzgebiet
In dem Niedermoor gibt es neben Bächen, Gräben und Teichen auch eine breite Artenvielfalt an Tieren zu bestaunen. Auf mehreren Aussichtsplattformen und einem Aussichtsturm können Weißstorch, Heckrind und weitere seltene Vogelarten beobachtet werden. Früher befanden sich rund um das heutige Naturschutzgebiet in der Nähe der Lippe gleich mehrere Zechen: Zeche Fürst Leopold, Zeche Wulfen und Zeche Baldur – seit 2005 regiert dort aber großflächig die Natur.

Die Wasserbüffel sind nur ein Teil der breiten Artenvielfalt im Hervester Bruch. © claudiadreysse.de
Was die Kooperationspartner konkret in Dorsten vorhaben, verraten beide Seiten nicht. „Dabei sollen die Klimaresilienz, die Artenvielfalt und die Vitalität bedeutender Natur- und Landschaftsökosysteme in der Region gestärkt und ausgebaut werden. Konkret schafft der FC Schalke 04 mit seinem Engagement einen dauerhaften Mehrwert zur ökologischen Vielfalt, zur CO₂-Speicherung und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region“, heißt es. In der Vergangenheit hat die Landschaftsagentur die ursprünglich 10 Hektar große Fläche auf 82 Hektar erweitert und renaturiert.
Zukunftsfähigkeit des Ruhrgebiets steht im Fokus
Landschaftsagentur-Chefin Nicole Büsing ist derweil begeistert von der Kooperation mit dem prominenten Partner: „Dass der FC Schalke 04 die ökologische Transformation im Revier langfristig unterstützt, freut uns besonders. Sein Engagement trägt maßgeblich zur breitenwirksamen Akzeptanz so bedeutender Themen wie Biodiversität und Klimaresilienz bei. Denn die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit des Ruhrgebiets geht uns alle an.“
Dr. Bernd Schröder, Vorstandsvorsitzender der Königsblauen, appelliert derweil an die Vorbildfunktion seines Clubs: „Die Fahrten lassen sich nicht vermeiden, das ist klar – doch wir können sie nachhaltiger gestalten und ihnen positive Umweltbeiträge entgegensetzen. Ich freue mich sehr, dass die Landschaftsagentur Plus uns dabei tatkräftig und kompetent unterstützt.“ Eine Win-Win-Situation also für beide Kooperationspartner – und vor allem für den Hervester Bruch in Dorsten.
Aufgewachsen in Recklinghausen, kennt Dorf- und Stadtleben, ist stets neugierig und auf der Suche nach spannenden Geschichten. Zum Studieren nach Duisburg gezogen und den Weg zurück in seine Vest-Heimat gefunden. Handballer seitdem er laufen kann. Berichtet gerne kritisch über Politik und Stadtentwicklung. Seit 2023 für die Lokalausgaben in Castrop-Rauxel und dem Dortmunder Westen verantwortlich
