Der Kahlschlag in Holsterhausen wird die Diskussion um eine Baumschutzsatzung befeuern, meint Michael Klein.

Der Kahlschlag in Holsterhausen wird die Diskussion um eine Baumschutzsatzung befeuern, meint Michael Klein. © Privat

Fäll-Aktion wird Diskussion um Baumschutzsatzung in Dorsten befeuern

rnMeinung

Dass einige alte Eichen gefällt wurden, sorgt für Aufregung in Dorsten. Der Auftraggeber hat nichts Illegales getan - aber gerade dies wird die Diskussion um eine Baumschutzsatzung befeuern.

Dorsten

, 23.08.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Dass ein Investor mit einem Bauprojekt Rendite erzielen will: Das kann man nachvollziehen. Dass er dafür nahe der Antoniusstraße mehrere riesige alte Eichen fällen lässt, um mehr Platz zu schaffen: Das ist mehr als fragwürdig. Vor allem, weil auch die jetzige Dürre-Periode wieder zeigt, wie wichtig der Klimaschutz und damit ein gesunder Baumbestand in dichten Wohngebieten - wie das in Holsterhausen - ist. Der Unmut darüber ist verständlich.

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Dass der Investor damit Nägel mit Köpfen machte, wird ihm nicht nur unter den Anwohnern, sondern auch bei der Stadt und der Politik keine neuen Freunde verschaffen: Denn der Umwelt- und Planungsausschuss sollte und wollte just in dieser Woche die rechtlichen Grundlagen schaffen, um einen Großteil dieser Bäume zu erhalten.

Der Investor, der da zum großen Kahlschlag geschritten war, hat nichts Illegales getan. Den Artenschutz hat er beachtet, die Bäume standen nicht unter Naturschutz. Und eine Baumschutzsatzung für private Bäume gibt es in Dorsten nicht mehr. Doch die aktuelle Fällaktion wird die derzeitige Diskussion, ob sie wieder eingeführt werden sollte, sicherlich ganz neu befeuern.

Übrigens: Der Bebauungsplan, den die Politik für dieses geplante Baugrundstück ebenfalls aufstellen soll, wird neue Baum-Anpflanzungen vorsehen. Da hätte der Investor lieber einen Teil der alten Eichen stehen lassen sollen.

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