Nach einem Streit zwischen Mitgliedern von Die PARTEI und der AfD hat es am Samstagvormittag einen Polizeieinsatz in der Dorstener Innenstadt gegeben. Ein Sprecher in Recklinghausen bestätigte, dass wechselseitig Anzeige erstattet worden sei, einmal wegen versuchten Diebstahls, einmal wegen Beleidigung. „Zu Handgreiflichkeiten ist es nicht gekommen.“
Ratsherr Boris Benkhoff (Die PARTEI) hatte gegen 10 Uhr nach eigenen Angaben „per Lautsprecher und Mikrofon darüber informiert, dass die AfD ein rechtsextremistischer Verdachtsfall ist und ich von denen nichts annehmen würde“. Daraufhin habe sich ein AfD-Mitglied von hinten dem Stand genähert und „uns aggressiv die Lautsprecheranlage entrissen“. Auch Beleidigungen „in einer osteuropäischen Sprache“ habe es gegeben.
Anzeige auch wegen Beleidigung
Als die alarmierte Polizei in der Altstadt eintraf, hatte Benkhoff den Lautsprecher schon zurückgeholt. „Das war ein Reflex, weil der Lautsprecher geliehen war. Im Nachhinein ärgert mich das.“ So blieb es bei einer Anzeige wegen versuchten Diebstahls, das AfD-Mitglied zeigte Benkhoff wegen Beleidigung an. „Ich soll angeblich irgendwas mit Nazi gesagt haben, aber das stimmt nicht.“
Der Wahlkampf in der Altstadt wurde anschließend bis etwa 13 Uhr ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt.
Die PARTEI und die AfD haben ihre Infostände samstags direkt nebeneinander in der Essener Straße aufgebaut. Das wird wohl auch beim „Grande Finale“ (Benkhoff) am Tag vor der Europawahl (9. Juni) so sein. „Da bringen wir einen größeren Lautsprecher mit“, kündigte der Ratsherr an.
AfD-Landtagsabgeordneter Dr. Daniel Zerbin und Parteichefin Simone Paulsen waren am Samstag vor Ort, wie ein Foto bei Facebook zeigt. Zerbin teilte am späten Nachmittag mit: „Ich kam erst später zum Infostand und habe von dem Vorfall nichts mitbekommen.“ Paulsen äußerte sich später ähnlich: „Ich habe von dem Vorfall nichts mitbekommen und kann daher keine Auskunft in der Sache geben.“