Schon 2025 könnten die Bagger an der Neuen Schule anrollen. Das sieht zumindest der Zeitplan vor, der nun dem Schulausschuss vorgelegt wurde, der am 6. November im Rathaus tagt. In zwei Schritten soll die Dorstener Sekundarschule auf 6,5 Züge erweitert werden. Im ersten Bauabschnitt steht die Erweiterung auf fünf Züge an.
Hintergrund der Zwei-Schritte-Lösung ist, dass man so die weitere Entwicklung der Schülerzahlen beobachten kann „und dann auf die Schülerzahlenentwicklungen bedarfsgerecht mit dem entsprechenden Raumangebot reagieren“ kann, wie Stadtbaurat Holger Lohse in der Vorlage für den Schulausschuss ausführt. Tatsächlich gingen die Schülerzahlen an der Neuen Schule in den vergangenen Jahren sogar relativ kontinuierlich zurück, anstatt wie vom Schulentwicklungsplan prognostiziert zu steigen.

Vorentwurf
Die Vorentwurfsplanung für den ersten Erweiterungsschritt wurde von der städtischen Gesellschaft InfraDOR erstellt. Der Bau soll an der südöstlichen Seite des bestehenden Schulgebäudes erstellt werden. „Die Erschließung erfolgt über eine an die bestehende Überdachung angebaute Kolonnade, sodass die Nutzer wettergeschützt die Gebäude wechseln können“, so Lohse. Mit Kolonnade wird ein Säulengang (lateinisch: columna = Säule) bezeichnet.
Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes werden „allgemeine Funktionen“ wie Mehrzweckräume, Räume für Lehrpersonal, Pausen-WCs und ein großes Selbstlernzentrum untergebracht.
Eine eingeplante Sitztreppe soll Möglichkeiten zum individuellen Lernen, aber auch zu gemeinschaftlichen Besprechungen schaffen. Stichwort Toiletten: Die bisherigen Pausen-WCs an der Nordostseite sollen außer Betrieb genommen werden. Sie sollen zunächst als Lagerraum genutzt werden - ob langfristig, hängt von der Planung der Außenanlagen ab.
Kautschuk-Boden
In den Obergeschossen des geplanten neuen Gebäudes sollen Klassenräume und Differenzierungsräume untergebracht werden. Auch in den Fluren soll gelernt werden können. Damit es nicht zu laut wird, sollen alle Aufenthaltsbereiche mit Abhangdecken ausgestattet werden. Die Böden werden mit Kautschuk versehen, außer in den Nassbereichen und Treppenhäusern (jeweils Fliesen) und im Selbstlernzentrum, das ein Stäbchenparkett bekommt.
Geheizt wird das neue Gebäude über eine Fußbodenheizung, die an die vorhandene Heizanlage angeschlossen wird. Die Warmwasserbereitung erfolgt über Durchlauferhitzer. Die Lüftungsanlagen der Geschosse werden mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet.
7,5 Millionen Euro
Die Planung ist bereits mit der Schulleitung abgestimmt. Die Kostenschätzung kommt zum Ergebnis, dass der Erweiterungsbau insgesamt fast 7,5 Millionen Euro kosten wird. „Hinzu kommen die Einrichtungskosten“, so Lohse. Die Einrichtung sei aber in den Raumcontainern bereits teilweise vorhanden und könne übernommen werden.
Für die mögliche Erweiterung der Schule auf 6,5 Züge ist der Bereich nördlich des Schulhofs im Bereich des Hausmeisterhauses und der jetzigen Pausen-WCs angedacht. Seitens der Schule werde eine grundsätzliche Überarbeitung des Außenbereichs gewünscht, was bislang in den Kosten nicht berücksichtigt ist. Zunächst müsse dafür eine Planung erstellt werden, so Lohse, was erfolgen könne, sobald die Baufreigabe für den Hochbau da sei.

Zwei Jahre Bauzeit
Die Baufreigabe soll nun von der Politik gegeben werden, woraufhin InfraDOR die Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung erstellen soll und die Arbeiten ausschreiben, vergeben und ausführen lassen kann. „Der Bau wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen können“, so Lohse. Gerechnet wird damit, dass die Arbeiten etwa zwei Jahre dauern werden. „Danach können die mobilen Raumelemente abgebaut und an die Mietfirma zurückgegeben werden.“