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Tesla-Chef möchte Solardächer bei uns bauen – dieser Ort hat sie längst
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Tesla-Chef Elon Musk möchte mit Solardächern bei uns Fuß fassen. Dabei ist eine Firma bei uns damit schon seit etlichen Jahren dick im Geschäft.
Die ersten Solardächer hat die Firma Nelskamp in Dorstens Nachbargemeinde Schermbeck 2008 angeboten: „Wir haben sie seitdem im Programm“, sagt uns Christian Bremer. Er ist bei den Dachziegelwerken Nelskamp der Fachmann für Anwendungstechnik Solar und Photovoltaik.
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Auf der Übersichtsseite „Immobilien“ der vier Zeitungsportale finden Sie Themen rund um Immobilien, Wohnen, Haus und Garten. Dorstener Zeitung| Hellweger Anzeiger | Ruhr Nachrichten | Halterner ZeitungMehr als 2.000 Solaranlagen hat Nelskamp seit 2008 deutschlandweit auf Dächer gebracht. Als führender Anbieter ist Nelskamp tätig. In den ersten Jahren wurden die großformatigen Solarmodule noch auf den Dachziegeln montiert; eine Optik, die nicht jeden begeistert hat. Mittlerweile schließen die Solar-Paneele flächenbündig mit den Ziegeln ab.
Neben der Ästhetik der Dächer, die Bauherren und Architekten laut Auskunft von Christian Bremer besonders ansprechend fänden, stimmt auch die Leistung: „Unsere Solarziegel oder Solardachsteine sind genauso effizient wie Aufdachanlagen“, so Bremer. Und auch die Lebensdauer steht den klassischen Anlagen ins nichts nach: „20 Jahre auf jeden Fall, aber die Anlagen laufen deutlich länger“, sagt der Photovoltaik-Fachmann.
Die Nachfrage nach Solarzellen auf dem Dach wächst rasant, nicht erst, seitdem die Bundesregierung überlegt, Hausbesitzern und Vermietern weitere Investitionen in Anlagen zur CO2-Ersparnis mit Förderprogrammen schmackhaft zu machen. Noch bevor eine Solaranlage auf dem Wohnhausdach zur Pflicht werden soll, hat Nelskamp es mit vielen privaten und gewerblichen Kunden zu tun, die ihre eigene Stromversorgung sicherstellen möchten.
Die Einspeisevergütung für Solarzellen wurde seit deren Einführung drastisch heruntergefahren; die Einspeisung in öffentliche Netze ist für kleinere Anlagenbetreiber uninteressant geworden. Weil die Stromkosten für Verbraucher in Deutschland im europäischen Vergleich aber am höchsten sind, streben Eigentümer mit ihren Anlagen Autonomie an.
Die Generation 50+ ist besonders interessiert
Das finden viele Bauherren trotz der zunächst hohen Investitionen in die Dach-Anlagen wohl attraktiv. Insbesondere die Kundschaft 50+ sei von der Idee angetan, zu Strom-Selbstversorgern zu werden: „In Bayern und Baden-Württemberg kommt diese Technik besonders gut an, haben wir festgestellt“, sagt Bremer. Allerdings habe sich mittlerweile auch in NRW herumgesprochen, dass man mit eigenen Solardächern mittelfristig nicht nur Geld einsparen kann, sondern auch ein wirklich funktionales und haltbares Dach bekommt.

Ein Referenzprojekt von Nelskamp in Schermbeck: Ein Einfamilienhaus an der Schetterstraße. Dort muss man sehr genau hinschauen, um die leistungsstarken Solar-Zellen auf dem Dach überhaupt zu entdecken. © Claudia Engel
In der Schetterstraße in Schermbeck verweist Christian Bremer auf ein Wohnhaus, für das Nelskamp das Energiedach geliefert hat. Einen kleinen Seitenhieb auf die vollmundigen Ankündigungen aus Kalifornien, dem Sitz von Tesla, kann sich Nelskamp auf seiner Homepage nicht verkneifen: „Während Kalifornien weiter schweigt, geht die Entwicklung von Solarziegeln am Niederrhein weiter: Planum, den ersten planebenen Dachstein von Nelskamp, gibt es jetzt als Solarvariante, die mit dem neuen Solarziegel Planum PV und dem modernen Architekten-Dachstein Planum eine Einheit bildet“, heißt es da. Und wirklich: Flächenbündig schließen die Module mit den flachen Dachziegeln so exakt ab, das sie mit bloßem Auge kaum erkennbar sind.
Damit ästhetische und funktionale Voraussetzungen erfüllt werden, beschäftigt Nelskamp eine Reihe heimischer Dachdeckerfirmen, die sich für die gute Handhabung der Solarmodule bei der Montage und dem Eindecken des Daches erwärmen konnten.
Verschiedene Systeme sind lieferbar
Nelskamp hat verschiedene Systeme auf der Pfanne: Vom Solarziegel, über flächenbündige Solarmodule bis hin zu kombinierten Modulen für Strom- und Wärmeerzeugung - die Angebotspalette ist breit. Viele Fertigbauhäuser tragen mittlerweile die Dächer aus Schermbeck, inklusive der dazugehörigen Solaranlagen: „Wir arbeiten mit vielen Fertighausbauern zusammen - die integrierte Systemvariante kommt gut an“, sagt Bremer.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
