Während der Kreis Recklinghausen auslaufende Buslinien-Verträge an interessierte Verkehrsunternehmen in letzter Zeit immer direkt vergeben hat, wählt der Kreis Borken das Wettbewerbsverfahren mit offener Ausschreibung. Derzeit werden im Nachbarschaftskreis mehrere solcher Verfahren vorbereitet, wie Kreis-Pressesprecher Karlheinz Gördes auf Anfrage der Redaktion bestätigte - darunter eines, das auch Dorsten betrifft.
Es handelt sich dabei um das sogenannte Linienbündel „Borken 7“, zu dem auch drei Busverbindungen gehören, die bis Rhade und zum Teil nach Dorsten und damit in den Kreis Recklinghausen führen.
Derzeit betreibt die DB-Tochter Westfalenbus mit Subunternehmen diese Linien, die Konzession läuft aber fristgemäß zum Jahresbeginn 2025 aus. Die neue und rein turnusgemäße Ausschreibung, auf die sich natürlich auch der bisherige Konzessionär bewerben kann, bezieht sich auf die nächste fünfjährige Laufzeit von 2025 bis 2030.
Während die Linien 721 (zwischen Borken, Raesfeld und Rhade) und 724 (zwischen Borken, Marbeck und Rhade) vornehmlich dem Schulbusverkehr dienen, ist die dritte Verbindung eine echte „Hauptlinie“: Der R 21 verbindet im 60- bzw. 120-Minuten-Takt Borken und Dorsten, auf dem Abschnitt zwischen Dorsten, Deuten, Rhade und Heideweg in Erle führt er die Bezeichnung 295. Zu manchen Tageszeiten ist die Linie nur zwischen Rhade beziehungsweise Erle und Dorsten unterwegs.
Kürzlich gaben die Politiker der Kreistage Borken und Recklinghausen grünes Licht für das Ausschreibungsverfahren. Darin wird auch festgelegt, dass der neue Fahrplan ab 2025 auch Verbesserungen für die Berufspendler und andere Fahrgäste erhält, die zwischen Erle, Raesfeld, Marbeck und Borken unterwegs sind. Für Beschäftigte in der Frühschicht wurde der Linienplan ab Erle während der Woche um eine Fahrt ergänzt, die den Borkener Bahnhof vor 6 Uhr anfährt.
Und für Spätschichtler gibt es bald eine ergänzende Rückfahrt-Möglichkeit werktags um 22.01 Uhr ab Borken bis Erle. Der Betreiber der Linie soll die Möglichkeit erhalten, diese Fahrt bei geringem Bedarf gegebenenfalls mit einem Kleinbus durchzuführen. Die Maßnahme führt jährlich zu 3.650 Mehrkilometern auf dem Gebiet des Kreises Borken.
Die Kreise Borken und Recklinghausen sind als Aufgabenträger für die Planung, Organisation und Ausgestaltung des ÖPNV innerhalb ihrer jeweiligen Gebietsgrenzen zuständig. Die Kosten werden anhand der in jedem Kreisgebiet zu erbringenden Nutzwagenkilometer aufgeteilt. Derzeit entfallen auf den Kreis Borken rund 460.900 Kilometer und auf den Kreis Recklinghausen rund 105.000 Kilometer.
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