Es ist Montagmorgen (13.11.) um kurz vor sieben, als ein dunkel gekleideter Mann die Haustür auf der Rückseite des Gebäudes und dann die Bürotür von „Hähnchen Finke“ an der Borkener Straße aufbricht. Eine Überwachungskamera zeichnet wenige Augenblicke später auf, wie der Täter Schränke und Schubladen öffnet und durchsucht.
Der Mann trägt Handschuhe und eine Jacke. Die Kapuze hat er über den Kopf gezogen, Mund und Nase werden von einem Tuch verdeckt. In der linken Gesäßtasche steckt ein Handy.
Etwas mehr als drei Minuten nimmt sich der Einbrecher Zeit, stopft sich zwischendurch etwas in seine linke Hosentasche, dann verschwindet er. Die Aufnahme der Überwachungskamera endet. Die Fahndung läuft.
Peter Finke, Inhaber des stadtbekannten Kult-Imbisses in Holsterhausen, ist auch am Tag nach dem Einbruch noch sauer. Nicht nur wegen des Bargeldes, das der Täter erbeutet hat. „Die Bürotür wurde mit roher Gewalt aufgehebelt. Sie schließt zwar noch, muss aber erneuert werden.“
Die Kripo hat am Montag Spuren gesichert und natürlich auch großes Interesse an dem Video. Doch es könnten Monate vergehen, bis sie es veröffentlichen darf. „Zunächst müssen alle anderen Ermittlungsansätze erfolglos geblieben sein, bis die Staatsanwaltschaft grünes Licht gibt“, bestätigte Polizeisprecherin Corinna Kutschke.
Deshalb hat Peter Finke unserer Redaktion das Video zur Verfügung gestellt. Seine Hoffnung: „Mögliche Nachahmer sollen ruhig wissen, dass sie gefilmt werden.“ Und der Einbrecher darf sich gerne Sorgen machen, ob er nicht doch erwischt wird.
1,70 bis 1,90 Meter groß soll der Mann nach Angaben der Polizei sein. Auch sein mögliches Alter kann nur vage geschätzt werden: 16 bis 30 Jahre. Er ging nach Einschätzung von Peter Finke ein großes Risiko ein. „Die Uhrzeit ist ungewöhnlich, er hätte durchaus bemerkt werden können“, glaubt er.
Denn über dem Imbiss wohnen fünf Mietparteien. Doch niemand hörte oder sah am Morgen den Einbrecher, der sich zwischendurch, so lässt es das Video vermuten, kurz vergewisserte, dass er nicht gestört wird.

Ins Ladenlokal wäre der Einbrecher dank einer Feuerschutztür nicht gekommen. Dort hatten in der Vergangenheit immer mal wieder Einbrecher ihr Glück versucht, doch als Peter Finke einen Geldautomaten abbaute und mehr Sicherheitstechnik installierte, blieben mutmaßliche Einbrecher erfolglos.
Das ist auch jetzt seine Hoffnung. „Ich werde auch im Büro sicherheitstechnisch noch mal aufrüsten“, kündigt er an.
Bilder aus der Überwachungskamera auf dorstenerzeitung.de
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