
© Guido Bludau
Einbruch in Corona-Testzentrum: Täter suchen nicht nur nach Geld
Coronavirus
Einbrecher haben in Dorsten den Container eines Corona-Testzentrums aufgebrochen. Kein Einzelfall, sagt der Betreiber. Nicht immer geht es den Tätern offenbar ums Geld.
Zum ersten Mal ist in der Nacht zum Donnerstag in einen Container des Corona-Testzentrums am Freizeitbad Atlantis eingebrochen worden. „Der Schaden ist überschaubar“, sagt Betreiber Patrick Schürhoff. „Aber ärgerlich und nervig ist es auch deshalb, weil es kein Einzelfall ist.“
Ein Laptop, ein wenig Bargeld und eine Kabeltrommel haben die Täter am „Corona-Drive-In“ an der Kurt-Schumacher-Straße erbeutet. Schürhoff glaubt, dass es sich diesmal um Kleinkriminelle handelt, die zwischen 1.15 und 5.15 Uhr die Tür eines Containers aufgebrochen haben und mitnahmen, was ihnen brauchbar und wertvoll erschien. Die Kripo ermittelt, Hinweise auf die Täter gibt es noch nicht.
Die Firma TestCov, die mehr als 30 Testzentren in Nordrhein-Westfalen betreibt, u.a. auch am Atlantis und in der Lippestraße in der Dorstener Altstadt, beklagt inzwischen den neunten Einbruch binnen 14 Tagen. Patrick Schürhoff ist überzeugt, dass die Testzentren gezielt aufgesucht werden, weil es den Tätern manchmal eben nicht nur um Geld und Elektrogeräte geht.
Schnelltests und Handschuhe begehrt
Anfang letzter Woche zum Beispiel drangen Unbekannte in das Testzentrum auf dem Festplatz an der Horster Straße in Gladbeck ein und nahmen nicht nur etwas Bargeld mit, sondern auch 1.500 Schnelltests und Einmal-Handschuhe in Größe M. Zu allem Überfluss entleerten sie anschließend noch einen Feuerlöscher in dem Container, sodass Schürhoff und seine Kollegen zwischenzeitlich einen Anhänger aufstellen mussten, um weiter testen zu können.
Aus der Einbruchsserie der letzten Wochen hat die Firma TestCoV Konsequenzen gezogen. Alle teuren Gegenstände und vor allem auch das Testmaterial werden ab sofort jeden Abend ausgeräumt und über Nacht an einer anderen Stelle gelagert. Patrick Schürhoff ist sicher: „Ein Einbruch lohnt sich eigentlich nicht mehr!“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
