Einbrecher wüteten in Dorstener Kirche Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger: „Gleicht einer Schändung“

Einbrecher wüteten in St.-Nikolaus-Kirche: „Gleicht einer Schändung“
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Etwas mehr als eine Woche ist es her, dass Unbekannte in die St.-Nikolaus-Kirche im Dorstener Stadtteil Hardt eingebrochen sind. Der Schaden ist so hoch, dass zwischenzeitlich keine Gottesdienste in der Kirche stattfinden konnten. Dabei ist nach ersten Angaben der Polizei nichts gestohlen worden.

Auf Nachfrage erklärt Pfarrer Stephan Rüdiger von der katholischen Kirchengemeinde St. Agatha: „Ein ‚normaler‘ Einbruch ist noch kein Grund, die Kirche liturgisch von einem solchen Makel freizusprechen.“

Altar verunstaltet, Lesepult zerstört

Aber: Die Unbekannten hätten sich nicht nur unerlaubt Zutritt zur St.-Nikolaus-Kirche verschafft. Sie hätten das Tabernakel geöffnet, die Hostien herumgeworfen, den Altar verunstaltet und das Lesepult zerstört.

Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger verurteilt den Einbruch und die Schäden in der St.-Nikolaus-Kirche in Dorsten.
Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger verurteilt den Einbruch und die Schäden in der St.-Nikolaus-Kirche in Dorsten. © Bistum Münster (Archiv)

Stephan Rüdiger meint: „Das gleicht einer Schändung.“ Deshalb habe er sich mit dem Bistum Münster in Verbindung gesetzt, „ob es da etwas gibt, um die Kirche liturgisch, geistlich und spirituell wieder instand zu setzen.“

Deshalb habe er sich am Montag (29.4.) nach Rücksprache mit der Kirchenrechtsabteilung und dem Liturgiereferat des Bistums Münster überlegt, einen Bußakt zu vollziehen sowie Altar und Tabernakel neu einzusegnen. Stattfinden soll das am Samstag (4.5.) um 17.30 während der Vorabendmesse.

Kirche ist denkmalgeschützt

Hinzu käme, so Stephan Rüdiger, auch noch die Beseitigung der materiellen Schäden. Der Pfarrer erklärt: „Die Kirche ist denkmalgeschützt.“ Entsprechend aufwendig sei es, die Dinge wieder zu reparieren.

Auch mit der Versicherung sei man noch in Kontakt. „Verschiedene Faktoren“ hätten also dafür gesorgt, dass die Kirche vorübergehend für Gottesdienste geschlossen blieb.

Einbrecher haben in der St.-Niklaus-Kirche gravierende Schäden angerichtet.
Einbrecher haben in der St.-Niklaus-Kirche gravierende Schäden angerichtet. © Archiv

Das für Sonntag (5. Mai, ab 16 Uhr) geplante Benefizkonzert zum 25-jährigen Bestehen des Hospizdienstes Dorsten kann durchgeführt werden. Stephan Rüdiger: „Das Konzert ist ausverkauft, die Infrastruktur steht. Da wollte ich kein Spielverderber sein und es verbieten.“

Unterdessen ermittelt die Polizei weiter nach den Tätern. Doch nicht nur von dieser Seite drohen den Einbrechern Konsequenzen. Auch kirchenrechtlich müssen diese sich auf ein Nachspiel gefasst machen. Aber, da ist sich Pfarrer Stephan Rüdiger sicher: „Ich glaube, das juckt die Straftäter recht wenig.“