Die Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) sind gefährlich. Sie können schwere allergische Reaktionen hervorrufen. In den vergangenen trockenen Sommern bis 2021 sorgten die steigenden Populationen für große Probleme auch in Dorsten.
Vielerorts mussten die Nester abgesaugt oder bekämpft werden. In diesem Jahr hielt sich die Aufregung in Grenzen.
„2023 war kein gutes Jahr für den Eichenprozessionsspinner“, sagt Niels Ribbrock von der Biologischen Station des Kreises Recklinghausen in Lembeck. „Ich achte immer auch auf Eichen, wenn ich draußen unterwegs bis, aber an Nester des EPS kann ich mich kaum erinnern.“
Grund sei die nasse Witterung ab Ende Juni gewesen. „Feuchtigkeit mögen weder die Raupen noch die Falter des EPS“, so Niels Ribbrock. Zwar war es im Mai noch relativ warm und trocken, aber dann verschlechterten sich die Bedingungen für die Insekten.“

Das deckt sich mit den Erfahrungen der Stadt Dorsten, die von einer „recht entspannten Lage“ spricht. Insgesamt seien 155 Meldungen eingegangen, darunter 37 „Doppelmeldungen“, bilanziert Sprecher Christoph Winkel. „ Wir haben 78 Meldungen an Firmen - entsprechend unserer EPS-Strategie - weitergegeben und abgearbeitet.“
Bei den Meldungen habe es sich sowohl um Einzelbäume als auch um ganze Straßenabschnitte/Grünflächen gehandelt. Das entspricht in etwa den Zahlen des vergangenen Jahres.
Da auch 2022 schon kein gutes Jahr für die Raupen war, geht Niels Ribbrock davon aus, dass sich das Problem mit den Giftraupen auch 2024 in Grenzen halten wird. „Wegen des Regens hatten die Falter 2023 auch weniger Möglichkeiten zur Eiablage, die im Juli und August erfolgt“, so Ribbrock. „Damit es zu stark steigenden Populationen kommt, brauchen sie aber mehrere gute Jahre hinter einander.“
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