Wahrzeichen in Dorsten muss dringend repariert werden Ortsteil startet Spendenaktion

Ehrenmal Wulfen muss repariert werden: Ortsteil startet Spendenaktion
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Auch die Namen der Wulfener Gefallen des 2. Weltkriegs sind aufgelistet.
Auch die Namen der Wulfener Gefallen des 2. Weltkriegs sind aufgelistet. © Guido Bludau

Das Ehrenmal ist nicht nur ein Baudenkmal, sondern ein wichtiges Wahrzeichen in Wulfen. 1925 eingeweiht, feiert es in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Allerdings sind dringende Reparaturarbeiten nötig, damit das Bauwerk pünktlich zur offiziellen Gedenkfeier der Stadt Dorsten zum Volkstrauertag am 16. November im neuen Glanz erstrahlen kann.

Dabei geht es nach Angaben der Organisatoren um dringende Reparaturen am undichten Dach, damit keine Feuchtigkeit mehr in die Steine dringt. An den Steinen des Ehrenmals sind Beschädigungen zu erkennen, die dringend repariert werden müssen. Die Beleuchtung im Ehrenmal ist ebenfalls defekt und muss erneuert werden. Im Anschluss der Reparaturarbeiten wird das Ehrenmal noch gereinigt.

Die Katholische Kirchengemeinde St. Matthäus, der Bürgerschützenverein Wulfen, der Heimatverein Wulfen und der Wappenbaum Verein Wulfen haben sich nun zusammengetan und ein Spendenprojekt für die Sanierung gestartet, um einen Teil der Kosten begleichen zu können. Mindestens 5.000 Euro wollen sie in Form einer Kampagne auf dem Crowdfunding-Portal „Viele schaffen mehr“ der Vereinten Volksbank erwirtschaften. Bereits an den ersten beiden Tagen ist ein dreistelliger Betrag zusammengekommen.

Normalerweise kümmern sich die Offiziere des Allgemeinen Bürgerschützenverein Wulfen seit Jahren um die Pflege des Ehrenmals und der Grünanlage. „Die notwendigen Reparaturen und Reinigungsarbeiten müssen allerdings gemäß den Richtlinien des Denkmalschutzes von Fachfirmen nach vorheriger Genehmigung durchgeführt werden“, so die Initiatoren.

Wie fast in jedem Ort wurde auch in Wulfen ein Denkmal für die örtlichen Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. 1925 nach dem Modell des Bildhauers B. Meyer gebaut, 1958 saniert, zum 24.6.1995 nach Ursprungsplänen instandgesetzt und um die Namen der Toten des Zweiten Weltkriege ergänzt.

Auf den Bronzetafeln sind laut dem Internet-Portal „Wulfen-Wiki“ namentlich aufgelistet: drei Tote des Krieges 1870/71, 65 Tote des Krieges 1914 bis 1918, 117 gefallene und vermisste Soldaten der Jahre 1933-1945, 48 getötete Zivilisten, vor allem Opfer des Luftangriffes am 22. März.

Volkstrauertag-Gedenkfeier
Die Volkstrauertag-Gedenkfeiern finden mit vielen Vereinen und Besuchern am Denkmal statt (hier 2021). © Guido Bludau

Bei dem Crowdfunding-Projekt gilt das „Alles-oder-nichts“-Prinzip. Das heißt: Die Projektsumme wird nur dann ausgezahlt, wenn der benötigte Mindestbetrag innerhalb des festgelegten Zeitraums erreicht wird. Ist dies nicht der Fall, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück.

Auch früher wurde gespendet

Übrigens: Bereits die Errichtung des Ehrenmals im Jahre 1925 wurde im Vorfeld mit 10.000 Reichsmark aus Spenden der Wulfener Bürger gedeckt. Auch an der ersten großen Restaurierung im Jahr 1958 beteiligten sich Wulfener Privatpersonen mit insgesamt 4.000 Mark - ebenso wie 1995 an der neuerlichen Instandsetzung.