
© Claudia Fahlbusch
Ehemaliger Dorstener will in Aachen Oberbürgermeister werden
Kommunalwahl 2020
Ein ehemaliger Dorstener tritt bei der Kommunalwahl als Oberbürgermeister-Kandidat in Aachen an. Dort lebt er schon seit fast 20 Jahren, hat seine Wurzeln aber nicht vergessen.
Mathias Dopatka ist ein Kind des Ruhrgebiets. Geboren in Bottrop, zog er als Kind mit seinen Eltern nach Dorsten, wo sein Vater bis zur Rente auf Fürst Leopold arbeitete. Seit fast 20 Jahren lebt der heute 38-Jährige in Aachen und plant nun den großen politischen Wurf: Mathias Dopatka möchte Oberbürgermeister werden.
Seine Partei ist die SPD. Das war schon in Dorsten so. 1998 wurde der Gewerkschaftssekretär Vorsitzender der Jusos in Dorsten. Eher unliebsame Erfahrungen hatte er vorher mit der örtlichen Politik gemacht, als Mitglied der Naturschutzjugend.
Schön früh über die Politik geärgert
„Besonders gut erinnere ich mich an unser Biotop-Projekt, bei dem ganz plötzlich und ohne nachvollziehbaren Grund die Förderung aus dem städtischen Haushalt eingestellt wurde“, berichtet er auf seiner Homepage. „Wenn ich daran zurückdenke, ärgere ich mich immer noch über diese Willkür und über die Art und Weise, wie mit ehrenamtlichem Engagement von Kindern und Jugendlichen umgegangen wurde.“
Sein politisches Interesse hat das offenbar eher gefördert. Nach Abitur und Wehrdienst ging der Vater eines kleinen Sohnes zum Studium (Wirtschaftsgeografie) nach Aachen. „Als Kind des Ruhrgebiets habe ich die Schließung der ersten Zechen unmittelbar mitbekommen. Die Bilder der Proteste, Demonstrationen und Lichterketten haben sich tief eingeprägt.“
2005 wurde Mathias Dopatka Juso-Chef in Aachen, 2009 zog er für die SPD in den Stadtrat ein. Seit 2018 ist er Parteichef und würde nach dem 13. September liebend gerne Aachen „regieren“, nachdem CDU-Amtsinhaber Marcel Philipp nicht mehr antritt.
Das erste Ziel ist die Stichwahl
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Auftrag des WDR sieht derzeit allerdings Grünen-Kandidatin Sibylle Keupen (35 Prozent) vorne. Dopatka (24 Prozent) liegt demnach knapp hinter dem CDU-Konkurrenten Harald Baal (26 Prozent). Das erste Ziel des früheren Dorsteners dürfte es also sein, in die Stichwahl zu kommen.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
