Eine wichtige Verkehrsader, die einen großen Teil des Dorstener Stadtteil Hervest durchzieht, ist seit September auf einem zentralen Streckenabschnitt gesperrt. Denn damals hatte die Stadtverwaltung begonnen, die marode und mit Schlaglöchern gespickte Fahrbahn der Glück-Auf-Straße im Bereich zwischen der Marx- und der Josefstraße in mehreren Bauabschnitten zu sanieren.
Die mit damals rund 800.000 Euro Kosten angesetzte Gesamtmaßnahme einschließlich Kanalerneuerung sollte, so hieß es damals seitens der Stadt, eigentlich nur bis zum Frühsommer dieses Jahres andauern. Zwar ist bereits der Abschnitt zwischen Marxstraße und Sadeckistraße komplett hergerichtet worden, auf dem weiteren Streckenabschnitt bis zur Josefstraße haben die Bagger aber erst vor Kurzem damit begonnen, die Fahrbahn aufzureißen.
Ludger Böhne bestätigte auf Anfrage, dass die Fertigstellung der Straße mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als ursprünglich geplant. „Bei der Kanalerneuerung wurde festgestellt, dass eine unerwartet große Zahl von Hausanschlüssen ebenfalls neu gemacht werden musste“, so der Pressesprecher der Stadt.
Um wie viel Zeit sich das Ende der Baustelle genau verzögert, kann er noch nicht sagen: „Da bei etlichen Anschlüssen auch eine Kamerauntersuchung nicht möglich ist, werden wir jeweils erst beim Freilegen feststellen können, wie viele weitere Hausanschlüsse insgesamt noch erneuert werden müssen.“

Auch in einer Stichstraße der Glück-Auf-Straße, in der Norbert Holz (Sprecher der Hervestkonferenz) wohnt, werden im Zuge der Bauarbeiten derzeit diejenigen Hausanschlüsse für die Entwässerung, die es nötig haben, erneuert. Dabei haben unbekannte Täter am Wochenende für eine „höchst gefährliche Situation“ gesorgt, wie Norbert Holz gegenüber der Dorstener Zeitung mitteilt.
Denn die Unbekannten haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag, zwei Absperrgitter, die die Baufirma zur Sicherung der drei Meter tiefen Baugrube aufgestellt hatte, entfernt.
„Eines wurde in das Baustellen-Loch geworfen, das andere 50 Meter weiter an einen Straßenbaum gestellt“, so Norbert Holz. Dies sei „nicht akzeptabler, grober Unfug“, der im Zweifel schlimme Folgen nach sich ziehen könnte. Denn die ungesicherte Stelle grenzt direkt an den Fuß- und Radweg, was vor allem im Dunkeln zu schweren Unfällen führen könnte: „Wir Anwohner haben am nächsten Morgen, soweit dies möglich war, die Gefahrenstelle gesichert“.

„Leider kommt es immer wieder vor, dass Baustellenabsicherungen verstellt, überwunden oder auch mutwillig zerstört werden“, erklärt dazu Dorstens Pressesprecher Ludger Böhne „Bei uns im Haus kann sich niemand daran erinnern, dass schon mal ein Verursacher erwischt worden wäre.“
Sollte mal ein Täter überführt werden, müsste die rechtliche Bewertung immer im Einzelfall erfolgen. Böhne: „In dem hier geschilderten Fall handelt es sich wahrscheinlich um einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.“
Unternehmen kontaktieren
Wer als Anwohner oder Verkehrsteilnehmer eine solche beschädigte Absicherung an einer Baustelle entdeckt, sollte laut Böhne zunächst das beauftagte Unternehmen kontaktieren: „In der Regel befindet sich an Baustellen auch eine Telefonnummer eines Ansprechpartners der Baufirma oder des Verkehrssicherers. So ist sichergestellt, dass die Absperrungen schnellstmöglich wieder vervollständigt werden.“