Laut Investorenplänen sollen die Verkaufsflächen von Edeka und Aldi in Rhade deutlich erweitert werden, auch ein Drogeriemarkt soll sich ansiedeln. Die Gutachter des Einzelhandelskonzepts haben dabei einige Bauchschmerzen.

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Drogeriemärkte im Norden von Dorsten: Vorschläge sind nun auf dem Tisch

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Discounter in Lembeck, mehr Supermarkt-Verkaufsflächen in Rhade, Drogeriemärkte in beiden Ortsteilen? Jetzt haben die Gutachter ihre Empfehlungen abgegeben und die Politik muss entscheiden.

Dorsten

, 14.02.2022, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach einigen Verzögerungen hatte die Politik im April 2021 das Einzelhandelskonzept für Dorsten beschlossen. Doch das dafür zuständige Planungsbüro Dr. Jansen in Köln wurde im Anschluss gleich mit einer weiteren gutachterlichen Bewertung dazu beauftragt: Es sollte mögliche Einzelhandelserweiterungen in Rhade und Lembeck unter die Lupe nehmen.

Denn in den beiden nördlichen Stadtteilen hatte es neue Investoren-Pläne und Bürger-Begehrlichkeiten gegeben, nachdem die Ursprungs-Expertise vorgelegt worden war. So gibt es Bestrebungen, an der Erler Straße in Rhade die Verkaufsflächen von Aldi und Edeka erheblich zu erweitern. Und dort auch zusätzlich einen Drogeriemarkt zu errichten.

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Für weiteren Handlungsbedarf sorgen die Wünsche der Lembecker und Rhader Bürger, die diese im Zuge der dortigen Dorfentwicklungsprozesse äußerten. Denn auch in Lembeck hätten die Bewohner gerne einen Discounter und einen Drogeriemarkt.

Wettbewerbssituation

Die Gutachter analysierten das bisherige Einzelhandelsangebot in den beiden Stadtteilen sowie die Kaufkraftbindungen, untersuchten die Wettbewerbsbedingungen zwischen Rhade und Lembeck, stellten unterschiedliche Szenarien auf, wie die Auswirkungen welcher wo möglicherweise geplanten Ansiedlungen sind.

Für einen neuen Drogeriemarkt oder Discounter wurden in Lembeck drei Standorte in den Blick genommen (dunkel schraffierte Flächen).

Für einen neuen Drogeriemarkt oder Discounter wurden in Lembeck drei Standorte in den Blick genommen (dunkel schraffierte Flächen). © Büro Dr. Jansen

Fazit: Die gewünschten Ansiedlungen wären zwar möglich, könnten aber das Angebot in dem jeweils anderen Stadtteil gefährden. „Es ist sinnvoll, die Planungen in Lembeck und Rhade aufeinander abzustimmen“, so die Planer deshalb. Die vorliegenden Investorenpläne für Rhade seien „mit größeren Ergänzungen in Lembeck nicht zu vereinbaren“, heißt es zum Beispiel.

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Während Rhade schon jetzt mit einem Supermarkt und zwei Discountern eine überdurchschnittliche Kaufkraftbindung aufweist, herrsche in Lembeck „Nachholbedarf“. Ein neuer „Magnetbetrieb“ in Lembeck sei deshalb vorrangig zu betrachten, um die Wettbewerbsunterscheide auszugleichen und die Lembecker Kaufkraftbindung im Stadtteil zu halten.

Ziel sollte es sein, beide Versorgungsbereiche zu sichern - und deshalb schlagen die Gutachter vor, in Lembeck einen Drogeriemarkt anzusiedeln, in Rhade aber einer Drogerie einen Riegel vorzuschieben und die jetzigen Verkaufsflächen an der Erler Straße „moderat zu erhöhen“.

Infos auf Stadtteilkonferenzen

Die Stadt wird diese Ergebnisse dem Umwelt- und Planungsausschuss auf seiner Sitzung am 22.2. (Dienstag) im Wulfener Gemeinschaftshaus vorstellen. Und empfiehlt der Politik, in einer der nächsten Sitzungen eine Entscheidung über die möglichen Optionen für Lembeck und Rhade zu fällen.

Die Umsetzung soll dann in die laufenden Dorfentwicklungsprozesse integriert werden. Neben der Politik werden auch in denStadtteilkonferenzen die Ergebnisse des Gutachtens präsentiert, die auch im Online-Ratsinformationssystem der Stadt (www.dorsten.de) abgerufen werden kann.