Zwei Stadtteile im Dorstener Norden hatten lange um die Ansiedlung eines Drogeriemarktes gebuhlt. Nach vielen Gesprächen und längeren Grundstücksverhandlungen wollen Verwaltung und Politik jetzt Nägel mit Köpfen machen - und damit wird Lembeck gegenüber dem konkurrierenden Rhade endgültig die Nase vorne haben.
Die Stadtverwaltung erklärt nämlich in einer Beschlussvorlage für die nächste Sitzung des Dorstener Umwelt- und Planungsausschusses, dass „in Lembeck die liegenschaftlichen Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Drogeriemarktes geschaffen werden konnten“. Heißt: Die Politik dürfte in der Sitzung am Dienstag (18. März) ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses der Fachverwaltung offiziell den Auftrag erteilen, die nötigen planungs- und grundstücksrechtlichen Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Und das nicht nur dafür, dass sich eine Drogeriemarktkette im Dorfkern von Lembeck ansiedeln kann. Sondern auch für die Verkaufsflächenerweiterung des Rewe-Markts an der Bahnhofsstraße in Lembeck sowie des Aldi-Markts und des Edeka-Supermarkts an der Erler Straße in Rhade - so lautete nämlich der vor gut zwei Jahren gefasste Kompromissvorschlag, um die Nahversorgung im Norden insgesamt und gerecht verteilt zu stärken.
Am Standort Lembeck hat die Stadtverwaltung bereits zahlreiche Gespräche geführt. Mit den Grundstückseigentümern, auf deren Flächen die Rewe-Erweiterung sowie die Ansiedlung eines Drogeriemarkts realisierbar wären, gibt es notariell beurkundete Verträge.
Derzeit laufen laut Stadt die Verhandlungen mit den Betreibern des Rewe-Marktes und mit einer interessierten Drogeriemarkt-Kette anhand von „verschiedenen Planungsszenarien“.

Während der Rewe-Markt an seinem bestehenden Standort im Lembecker Dorfkern vergrößert werden soll, geht es bei der Neuansiedlung eines Drogeriemarkts um Grundstücksflächen auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Bahnhofsstraße (ungefährer Bereich der ehemaligen Bäuerlichen Bezugsgenossenschaft) - wo wohl ein Teil der Bausubstanz nicht erhalten bleiben würde.
Die Lage des Standorts bestätigte Bürgermeister Tobias Stockhoff am Montag (10.3.) auf der Sitzung des „Bürgerforums Rhade“, bei dem die Einzelhandelsentwicklung auf der Tagesordnung stand. Die Stadt habe mit mehreren Drogerie-Unternehmen Kontakt aufgenommen - eine Kette sei bereit, sich mit einer Filiale in Lembeck anzusiedeln. Welche, verriet er nicht.
Für Rhade bedeutet dies, dass die Verkaufsflächenerweiterung der Lebensmittelmärkte im Nahversorgungszentrum an der Erler Straße „mit hoher Priorität“ vorangetrieben werde, so die Stadt. Dort ist eine Aldi-Erweiterung auf 1.100 Quadratmeter und für den Edeka-Markt auf 1.800 Quadratmeter vorgesehen.
Pläne für Rhade
Der Umwelt- und Planungsausschuss hatte den Vorentwurf für die Änderung des Bebauungsplans bereits im November 2024 zustimmend zur Kenntnis genommen. Die öffentliche Auslegung (zweiter Beteiligungsschritt) soll noch vor der Sitzungspause im Sommer der Politik zur Beschlussfassung vorlegt werden.
Sollte es seitens der Öffentlichkeit keine gewichtigen Hinweise und Eingaben geben, dürfte noch vor der Kommunalwahl im September der Satzungsbeschluss ergehen. Theoretisch könnte dann noch in diesem Jahr mit dem Umbau losgelegt werden, so Stockhoff auf der Rhader Stadtteilkonferenz.