Marie, Christin und Sarah Korte (v.l.) sind als Drillinge unzertrennlich. Auch das Hobby Reiten teilen die Geschwister.

© Heinz-Peter Mohr

Drillinge aus Dorsten teilen alles - auch die Arbeit auf dem Bauernhof

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Die Drillinge Christin, Marie und Sarah Korte (18) aus Dorsten haben bis zum Abitur alles zusammen gemacht und teilen sich auch die Arbeit auf einem Bauernhof - ein Dreifach-Interview.

Dorsten, Marl

, 05.06.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Christin, Marie und Sarah Korte besuchten die Kita Himmelszelt, die Goetheschule und haben jetzt ihr Abi an der Willy-Brandt-Gesamtschule in Marl gemacht - meist in denselben Kursen. Bis vor zwei Jahren wohnten die Geschwister in Brassert, dann zogen Christin, Marie und Sarah Korte auf einen Bauernhof in Holsterhausen.

Wie fühlt es sich an, alles zu teilen?

Christin: Schön. Wir sind wie Freunde, natürlich haben wir uns auch mal gestritten.
Sarah: Uns gibt es nur im Dreierpack. Wir sind nie allein.
Marie: Vor allem in Umbruchsituationen ist immer jemand da und gibt Unterstützung. Wäre ich allein, würde ich mich immer nur in den Fokus nehmen.
Christin: Sarah und ich haben in der Oberstufe sogar dieselben Fächer gewählt - Deutsch und Pädagogik. Der Nachteil ist: Man wird oft verglichen, auch wenn die Lehrer sagen, das wäre nicht so. Schade, denn jede von uns hat ihre eigene Persönlichkeit.

Mit wie vielen Tieren lebt Ihr hier auf dem Hof?

Sarah: Wir haben 20 Hühner, drei Katzen, einen Hund, drei Gänse, zwei Enten und fünf Pferde. Unser Stiefvater hat uns auf seinem Bauernhof liebevoll aufgenommen. Am Wochenende helfen wir mit, misten unsere Pferde und stellen das Heu raus. Nur während der Abi-Prüfungen haben wir das nicht gemacht.

Wie war Eure Abi-Zeit in den beiden Corona-Jahren? Abschlussfahrten, Motto-Tage, Abiball - alles ist ja ausgefallen...

Sarah: Ja, wir konnten nicht nach Weimar, da waren wir ein bisschen traurig.
Marie: Das war extrem schade. Die Lehrer haben mit uns auch getrauert. Ein Abschluss mit vielen im Kurs wäre schöner gewesen.

Christin, Sarah und Marie Korte erzählten uns, wie es ist, wenn man von klein auf zusammen alles teilt.

Christin, Sarah und Marie Korte erzählten uns, wie es ist, wenn man von klein auf zusammen alles teilt. © Heinz-Peter Mohr


Christin: In der Motto-Woche sind wir an verschiedenen Tagen in schwarzer Trauerkleidung, in Jogginghosen, in Blau-Weiß und Bunt und ganz schick gekleidet in die Kurse gekommen.
Sarah: So haben wir ein Zeichen gesetzt und das Beste draus gemacht.

Und das Lernen? Wie stark war Corona da ein Handicap?

Christin: Am schlimmsten war, dass wir mit unseren Freunden nicht mehr viel machen konnten und uns darauf einstellen mussten, zu Hause zu arbeiten.
Sarah: Im ersten Lockdown fand ich das schwierig. Wir mussten uns den Laptop und das Tablet unserer Mutter teilen. Jede musste mit ihren Aufgaben fertig werden. Dann haben wir zum Geburtstag alle Tablets bekommen und es hat sich eingespielt. Zum Schluss war es sogar entspannter, zu Hause zu lernen.
Marie: Einzelne Lehrer, die technisch nicht so gut ausgestattet sind, waren selbst überfordert. Aber man konnte den Tag selbst gestalten.
Sarah: Morgens um acht habe ich am Schreibtisch angefangen und dann hatte ich manchmal donnerstags und freitags nichts mehr zu tun und zwei Tage länger frei.

Habt Ihr Pläne, wie es jetzt für Euch weitergeht?

Christin: Alle haben einen Plan. Ich will an der FH Essen ein duales Studium soziale Arbeit beginnen.
Sarah: Ich suche einen Studienplatz fürs Lehramt in Deutsch und Pädagogik.
Marie: Ich habe schon einen Ausbildungsplatz als Pflegefachfrau im Krankenhaus hier in Dorsten.

Dann geht Ihr bald getrennte Wege. Wie findet Ihr das?

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