Drei Schulen in Afrika gebaut Jenny Elvermann besucht mit Delegation ihr „Herzensprojekt“

Drei Schulen in Afrika gebaut: Jenny Elvermann und ihr Herzensprojekt
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Über einen zufälligen Kontakt lernte Jenny Elvermanns Vater Jürgen Elvermann die Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help kennen, die bereits mehr als 600 Schulen in mehr als 50 Ländern gebaut hat. „2018 haben wir angefangen, Spenden zu sammeln für einen Schulbau in Ruanda“, sagt seine Tochter Jenny Elvermann. 2019 besuchten sie Ruanda und durften dort zwei Schuleinweihungen der Stiftung begleiten.

Die Hilfe für Ruanda wurde zum „Herzensprojekt“ Jenny Elvermanns. Beeindruckt ist Jürgen Elvermann immer noch, „mit welcher Freude die Kinder dort dabei sind, obwohl sie fast nichts haben“. Insbesondere Jenny Elvermann mit ihren blonden Haaren war für die Kinder eine völlig neue Erfahrung: „Sie wollten alle die blonden Haare und die helle Haut anfassen. Die kennen dort keine hellhäutigen Menschen.“

Dieses Bild zeigt den Schulneubau in Gorwe im Rohbau.
Dieses Bild zeigt den Schulneubau in Gorwe im Rohbau. Mittlerweile ist die Schule fertiggestellt. © privat

Ruanda erlebte 1994 den schwersten Völkermord seit dem Zweiten Weltkrieg. Von 11 Millionen Einwohnern wurde eine Million getötet. Mittlerweile sei Ruanda ein „aufstrebendes Land“, sagt Jürgen Elvermann. In der Hauptstadt Kigali gebe es Elektrizität, „aber in den dörflichen Gegenden gibt es fast noch gar nichts. Die Menschen wohnen dort in Lehmbauten und leben von der Landwirtschaft“.

Jürgen Elvermann ist Geschäftsführer im Lembecker Familienunternehmen Elvermann Schaltechnik GmbH, ein Großhandel für Schalungstechnik im Baugewerbe. Von den 140 Mitarbeitern engagieren sich 30 Mitarbeiter mittlerweile für die Projekte in Ruanda. „Drei Schulen sind fertig gebaut, für die vierte sammeln wir gerade“, sagt Jenny Elvermann.

Waffeln und Masken

Mit Waffelverkauf, Trödelmärkten, Filmabenden, aber auch mit dem Nähen von Masken in der Corona-Zeit wurde in Lembeck Geld gesammelt. Auch Kunden habe man schon mit ins Boot holen können, berichtet Jürgen Elvermann. Die Aktivitäten in Ruanda habe man bislang „nicht an die große Glocke gehängt“, aber mittlerweile gebe es immer mehr Menschen, die sich beteiligten und natürlich nachfragten, wie es so laufe.

Zwischen 44.000 und 64.000 Euro kostete der Bau der Schulen jeweils, wobei auch stets eine Zisterne und Latrinenblöcke gebaut wurden. „Wasser ist dort ein Riesenproblem“, so Jürgen Elvermann. Zwischen 200 und fast 1.000 Schülern besuchen die Schulen. Die bislang größte Schule laufe, so Jenny Elvermann, im Zwei-Schicht-Betrieb: „Morgens die eine Hälfte, nachmittags die andere Hälfte.“

Immer wenn die Hälfte des für den Schulbau benötigten Geldes gesammelt ist, gibt die Geschäftsleitung meistens die andere Hälfte dazu. Jürgen Elvermann schätzt, dass so bislang insgesamt 170.000 bis 180.000 Euro gespendet wurden.

In Gorwe können Kinder in der neuen Schule unterrichtet werden.
In Gorwe können Kinder in der neuen Schule unterrichtet werden. © privat

In Mabare, Gorwe und Rusizi wurden bislang die drei bestehenden Schulen gebaut. Die vierte Schule soll in Gicumbi entstehen. Die Schulen werden auch nach dem Bau weiter von der Stiftung und den Lembeckern begleitet, so Elvermann.

Aufgrund von Corona mussten Schuleinweihungen bislang verschoben werden, aber im Januar wollen die Elvermanns mit 15 Mitarbeitern nach Ruanda fliegen, um zwei Schule einzuweihen, die bereits in Betrieb sind.

Sachspenden sind erwünscht

Auch Lehrmaterial und Rucksäcke werden dann mitgenommen sowie weitere Sachspenden wie Medikamente, Pflaster und Verbände für ein Buschkrankenhaus vor Ort, das von einer Deutschen geleitet wird. „Wer kein Geld spenden will, kann auch Sachspenden geben“, sagt Jenny Elvermann - auch nach der Reise werde man weiter sammeln.

Am 3. Februar ist in der Firma, Zur Reithalle 72-76, ein „Update-Abend“ geplant, sagt Jürgen Elvermann. Alle Interessierten werden dann über die sozialen Projekte auf den neuesten Stand gebracht. Unter anderem werden auch Fotos von der Reise gezeigt.

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