
Leah macht sich sorgen um ihre Hündin Chibi. Schon mehrfach wurde Chibi beim Gassigehen von anderen Hunden attackiert. © Lea Rokitta
Dorstenerin ist wütend: Schon mehrfach wurde ihre Hündin Chibi attackiert
Appell an Hundehalter
Beim Gassigehen auf der alten Gahlener Straße muss eine Dorstenerin ihre Hündin Chibi immer häufiger vor anderen Hunden beschützen. Die anderen Hundehalter reagieren mit Unverständnis.
Die Dorstenerin Leah, die ihren Nachnamen nicht öffentlich machen will, ist wütend. Beim Spazierengehen wurde ihre Hündin Chibi auf der alten Gahlener Straße schon öfter von anderen Hunden bedrängt, verfolgt und mehrmals attackiert. „Ich traue mich mittlerweile kaum mehr, mit ihr Gassi zu gehen“, sagt die 27-Jährige.
Hunde werden nicht angeleint
Das Problem sei, dass viele Halter, meistens von großen Hunden, diese nicht anleinen. Oft passiere es, dass diese Hunde auf Chibi zurennen, während der Halter von weitem erfolglos schreit. „Ich muss mich dann immer bereit machen, meinen Hund zu beschützen“, erklärt Leah.
Nicht nur Hunde, wie Chibi, werden so gefährdet. Da auf der Straße keine Autos fahren, nutzen sie auch viele Kinder zum Spielen oder Fahrrad fahren. „Da ist es doch die Pflicht des Hundehalters aufzupassen“, meint Leah.
„Der will doch nur Hallo sagen“
Leah leint ihre Hündin immer an und lässt sie nicht zu anderen Hunden hinlaufen. „Und das nicht ohne Grund“, denn Chibi sei ein „Angsthund“ erklärt sie. Auch andere Halter bittet sie, stets ihre Hunde anzuleinen und nicht zu nah an Chibi heranzulassen. Oft stößt sie dabei auf Unverständnis. Viele seien der Meinung, dass es wichtig für die Sozialisierung der Hunde sei, wenn sie einander „Hallo“ sagen, so Leah. „Das stimmt nicht“ , erklärt sie weiter „Die Hunde beschnuppern sich nur kurz und haben einander nach fünf Minuten wieder vergessen.“
Manche halten ihren Hund nur kurz am Halsband fest, bis Leah und Chibi vorbeigelaufen sind. Dann wird der Hund wieder losgelassen. Nicht selten kommt er dann trotzdem knurrend angelaufen. „Was soll so was?“ fragt Leah wütend.
Halter werden auch beleidigend
Manche werden ihr gegenüber auch beleidigend. „Mir wurde schon oft vorgeworfen, ich hätte keine Ahnung und solle lieber in die Hundeschule gehen statt mich weiter tätowieren zu lassen“ , erinnert Leah sich.
Der Vorwurf trifft nicht zu. Leah konnte bei ihrer jahrelangen Arbeit mit Hunden viel Erfahrung sammeln. Unter anderem arbeitete sie bei einem Resozialisierungs-Programm für aggressive Hunde mit und absolvierte den Hundeführerschein. Dieser bescheinigt, dass sie ihren Hund im Alltag sicher unter Kontrolle hat, sodass er weder andere Menschen noch Hunde gefährdet.
Eine bitte an alle Hundebesitzer
Mit ihrem Problem hat sich Leah bereits an die Stadt Dorsten gewandt. Ohne Erfolg. Laut den Zuständigen gibt es keine offizielle Leinenpflicht. Nun hofft sie über diesen Weg die Hundehalter zu erreichen und bittet sie: „Versetzt euch in die Lage der anderen und überlegt, was passieren könnte. Es gibt nicht nur spielfreudige Hunde. Es kann immer mal einer dabei sein, der Stress macht.“