„Hallo Papa, mein Handy funktioniert nicht mehr. Hier ist meine neue Nummer. Schick mir eine Nachricht und speichere meine Nummer ab“, diese Nachricht bekam der 76-jährige Rainer K. aus Dorsten vor wenigen Tagen über den Nachrichtendienst WhatsApp.
„Das kam mir schon ein bisschen spanisch vor, aber da ich einen Sohn habe, war es auch nicht vollkommen unrealistisch“, erzählt er. Der 76-Jährige tat also, wie ihm gesagt wurde. Kurze Zeit später schrieb ihm sein vermeintlicher Sohn, dass sein Online-Banking nicht funktioniere, er aber dringend ein paar Rechnungen bezahlen müsse. „Kannst du mir helfen?“, hieß es.
Die 1.300 und 1.700 Euro sollte Rainer K. per Echtzeit-Überweisung schicken. „Da war mir klar, dass das eine Betrugsmasche ist. Aber ich habe einfach mal trotzdem weiter geschrieben“, erzählt der Dorstener.
Auf seine Bitte, die Rechnungen doch abzufotografieren und zu schicken, erhielt er nach langem Bitten zwei simple Rechnungen auf Niederländisch - ohne jegliche Informationen.
Emotionale Nachrichten
Irgendwann beendete Rainer K. den Kontakt mit der Nachricht, dass er das Geld auf das von ihm bekannte Konto seines Sohnes überwiesen habe, und informierte die Polizei. Auf die folgenden, sehr emotionalen Nachrichten des Schreibers, reagierte er nicht mehr. „Ich möchte andere ältere Menschen gerne warnen, damit sie auf so etwas nicht hereinfallen“, sagt er.
Annette Achenbach, Sprecherin der Polizei Recklinghausen, lobt das Verhalten des Dorsteners: „Er hat genau richtig gehandelt. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht über solche oder ähnliche Betrugsversuche informiert werden. Man kann nur oft genug davor warnen und die Menschen sensibilisieren.“