Tag des Grundgesetzes Dorsten „Da werden kritische Fragen kommen. Das Risiko gehen wir ein“

„Da werden kritische Fragen kommen. Das Risiko gehen wir ein“
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Zum dritten Mal sollen die Dorstener Tage des Grundgesetzes 2023 stattfinden in einer Aktionswoche vom 2. bis zum 8. Mai. Die SPD hatte vorgeschlagen, mit einem „mobilen runden Tisch“ an gut frequentierte Orte in den Stadtteilen zu gehen. Friedhelm Fragemann (SPD) sagte, dass man dabei an Stellen denke, wo man sonst in Wahlkampfzeiten ist“. Also etwa „Marktplatz, Einkaufscenter oder sonstige Einrichtungen“.

Bernd Schwane (CDU) erläuterte seinen Vorschlag, dass man wieder in die Schulen gehen und mit Oberstufenschülern diskutieren wolle. Deutlich machte Schwane, dass sich dabei möglichst Vertreter aller Fraktionen und Gruppierungen im Rat beteiligen sollten. „Es geht nicht darum, politische Programme zu erläutern oder Parteipolitik zu veranstalten.“

„Das ist wichtig“

Stattdessen wünscht sich Schwane zu erfahren, wie die jungen Menschen die Demokratie sehen. Er nannte die Proteste um den Tagebau in Lützerath. „Da steht die freie Meinungsäußerung auf der einen, die Staatsgewalt auf der anderen Seite.“ Schwane erwartet bei solchen Themen kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler. „Wir möchten das. Das Risiko gehen wir ein. Das ist wichtig, gerade in der jetzigen Zeit.“

Er habe bereits Kontakt zu den weiterführenden Schulen aufgenommen. „St. Ursula, Petrinum und Gesamtschule machen mit.“ Fachlehrer würden die Diskussion mit den Schülern vorbereiten, „ein junger Mann wird die Moderation übernehmen“. So jemand auszuwählen sei besser, so Schwane schmunzelnd: „Nicht so alte Kameraden wie mich oder den Bürgermeister.“ Auf einen Zwischenruf, der Bürgermeister (41) sei doch noch jung, sagte Schwane lächelnd: „Es gibt noch jüngere.“

Politikverdrossenheit

Fragemann begrüßte den CDU-Vorschlag, in die Schulen zu gehen. Zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes habe es das schon mal gegeben. Thorsten Huxel (Grüne) betonte ebenfalls, wie wichtig es sei, in den Dialog mit jungen Leuten zu treten. Er habe festgestellt, dass die Politikverdrossenheit, die häufig jungen Menschen unterstellt werde, in der Realität sich gar nicht so bewahrheite.

Allerdings, so Huxel, wolle seine Fraktion zunächst noch abwarten, wie zu diesen Veranstaltungen eingeladen werde und wer dazu einlade. Deshalb wolle man sich noch ein „Veto offenhalten“.