Das Klirren kleiner Spendenbüchsen, gepaart mit fröhlichem Gesang und besten Segenswünschen deuteten untrüglich auf das nahende Dreikönigsfest. Zahlreiche Kinder zogen am Wochenende traditionsgemäß als Sternsinger aus, um Spenden zu sammeln.
Erhebt eure Stimme
Eingeleitet wurde die diesjährige Aktion, die unter dem Motto „Erhebt eure Stimme! - Sternsingen für Kinderrechte“ unter anderem auf der Hardt mit einer gemeinsamen Aussendungsfeier und der Segnung durch Pastoralreferent Stefan Biesterfeld. Insgesamt 46 Kinder und 32 Betreuer, aufgeteilt in 14 Gruppen, zogen von der St. Nikolaus-Kirche für den guten Zweck durch Hardt, Feldmark, Altstadt, Oestrich und Stadtsfeld von Tür zu Tür. Der Einsatz forderte den Sechs- bis 13-jährigen Kindern bei Kälte und trüben Wetter viel Durchhaltevermögen ab.
Auch Greta, Nike, Martha und ihre beiden Betreuerinnen Toni und Marie machten sich am Samstag rund um den Jahnsportplatz auf den Weg. Nicht erschüttern ließen sie sich davon, dass an den ersten vier Häusern niemand öffnete. „Das ist eine erfahrene Gruppe, die können das verkraften. Manchmal wird auch die Tür sofort wieder verschlossen, das ist dann viel schlimmer“, weiß Marie Steiner zu berichten, die vor Jahren selbst noch als Sternsingerin unterwegs war.
Verschlossene Türen waren an diesem Tag aber eher die Ausnahme. Auf ihrer Tour stießen die Elfjährigen vor allem auf wohlwollendes Lächeln und viele freundliche Grüße von Passanten.
Dorstener Gastfreundschaft
„Eine Familie hat uns sogar zum Aufwärmen in die Wohnung geholt und zu einem Kakao eingeladen“ erzählt die elfjährige Nike. In einer Bäckerei gab es neben einer Spende für jede einen Donat.
Geldspenden und Schokolade
Süße Überraschung gab es ohnehin an diesem Tag reichlich. Viele Anwohner bedachten die Sternsinger zusätzlich zur Geldspende mit Schokolade oder Bonbons. „Das wird gesammelt, geprüft und sortiert und dann am Abend unter allen Sternsingern verteilt“, erzählt Marie Steiner.
Bewohner baten um Termin
Manche Bewohner hatten sich schon im Vorfeld gemeldet und um einen Besuch zu einer bestimmten Uhrzeit gebeten. Familie Fleischer legte sogar im Auto auf dem Weg zum Einkauf einen längeren Zwischenstopp ein, um ebenfalls zu spenden. Der traditionelle Segen „20*C+M+B+25“ („Christus mansionem benedicat“ - Christus segne dieses Haus) wurde der Familie dann natürlich auch in Abwesenheit an der Haustür nachgereicht.

Tradition und Freude
„Das ist halt Tradition“ sagt Nachbar Thorsten Kahrau, der die Kinder ebenfalls mit einem Lächeln empfing.
Gut achteinhalb Stunden waren die drei Mädchen allein an diesem Tag unterwegs – unterbrochen nur von einer längeren Mittagspause. Erschöpft, aber glücklich freuten sie sich über die gut gefüllte Spendendose.
Am Sonntag endete die Aktion schließlich mit einer gemeinsamen Feier in der St. Agatha Kirche.
Übrigens: Sternsinger-Nachwuchs für das kommende Jahr wird dringend gesucht. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich nach den Sommerferien bei Stefan Biesterfeld melden. Infos wird es zudem auf der Homepage von St. Agatha geben.
Weitere Impressionen gibt es im Internet unter www.dorstenerzeitung.de