Der Deutsche Bauernverband hatte unlängst die Sorge geäußert, dass Billigspargel aus ausländischen Importen dem deutschen Spargelanbau insgesamt schaden könne. Der neue Mindestlohn belaste die deutschen Betriebe und gefährde ihre Konkurrenzfähigkeit.
Die Billigimporte sieht Babara Kemna vom Spargelhof Kemna ebenfalls kritisch. „Leider werden sie verstärkt im Einzelhandel angeboten. Mit diesen Preisen können wir natürlich nicht mithalten. Wir setzen auf Regionalität, die unsere Kunden auch zu schätzen wissen. Sie bekommen unseren Spargel im Hofladen täglich frisch. Das kann Importspargel nicht leisten.“
„Frischer Spargel quietscht“
Dem stimmt auch Marie-Theres Schulte Spechtel vom Waldhof Schulte Spechtel zu. Spargel aus dem Ausland werde auf langen Wegen transportiert. „Der kann natürlich nicht mehr frisch sein, wenn er ins Geschäft kommt“, sagt sie. „Frischer Spargel quietscht, wenn man die Stangen gegeneinander reibt“, so die Landwirtin. „Daran kann man ihn schon beim Kauf erkennen.“
Barbara Kemna verzichtet aus ihrem Hof darauf, den Spargel zu beheizen, deshalb rechnet sie mit der ersten Ernte ab Anfang April. Auf dem Hof Schulte Spechtel konnte der erste Spargel bereits am 19. März gestochen werden. Hier können die Felder mit Warmwasserleitungen beheizt werden, die aus der hofeigenen Biogas-Anlage gespeist werden.
„Da wir aber mit der Anlage auch eine Schwimmhalle und eine Schule beheizen, konnten wir nicht viel Wärme für den Spargel abzweigen“, sagt Marie-Theres Schulte Spechtel. „Da steht der Spargel immer an zweiter Stelle.“
Gestiegener Mindestlohn
Insbesondere der gestiegene Mindestlohn schlage sich auf den Spargelpreis nieder, so die Landwirtinnen. Das hatte auch der Deutsche Bauernverband betont, der sich Sorgen um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Spargelbauern macht. „Das macht sich natürlich beim Preis bemerkbar“, sagt Marie-Theres Schulte Spechtel.

Aktuell kostet ein Kilo Spargel beim Hof Schulte Spechtel 15 Euro. „Die gestiegenen Kosten versuchen wir auf anderen Wegen wieder hereinzuholen, um den Spargel nicht weiter zu verteuern, so Marie-Theres Schulte Spechtel.
Die Landwirtin spürt beim Einkauf selbst, wie stark sich Lebensmittel insgesamt verteuert haben. „Da ist es natürlich verständlich, wenn Kunden zu preiswerteren Alternativen greifen, selbst wenn sie das vielleicht eigentlich gar nicht wollen. „Wir hoffen, dass wir vor allem mit der Frische und der Regionalität unserer einheimischen Produkte überzeugen können.“
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