Ein 33 Jahre alter Mann aus Dorsten muss sich ab 7. März 2023 vor dem Essener Landgericht wegen einer ganzen Reihe von Delikten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Beleidigung, Bedrohung, Diebstahl, Betrug, Sachbeschädigung, versuchte schwere Brandstiftung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor.
Die Taten soll der Dorstener zwischen dem 6. Juli und dem 2. August vergangenen Jahres begangen haben. Laut Anklage soll er zunächst das Auto seiner Schwester beschädigt haben. Ein Autofenster soll er mit einem Ziegelstein zerstört und außerdem einen Lackschaden in Höhe von rund 2.000 Euro verursacht haben.
Anschließend habe er sich zur Wohnung seiner anderen Schwester begeben, heißt es in der Anklage weiter. Sein Neffe, der allein zu Hause war, ließ ihn herein. In der Wohnung soll der 33-Jährige dann unter anderem Geld, einen Gameboy und ein iPad gestohlen haben.
Noch am selben Tag soll er gegenüber seiner Mutter gedroht haben, ihren Lebensgefährten umzubringen. Dann soll er ausgerastet und das Mobiliar in seiner Wohnung zerstört haben, die ihm das Dorstener Sozialamt zur Verfügung gestellt hatte. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 3.800 Euro.
Im Anschluss soll er unmittelbar vor seiner Wohnung verschiedene Gegenstände angezündet haben. Das Feuer breitete sich schnell aus und stellte laut Anklage auch eine Gefahr für andere Menschen dar. Der Brand sei geeignet gewesen, jederzeit auf das Wohnhaus überzugreifen, heißt es in der Anklage. Die Feuerwehr verhinderte das.
Einbruch in Kindergarten
Gut eine Woche später soll der Dorstener dann in einen Kindergarten eingebrochen sein und die Räumlichkeiten nach Wertgegenständen durchsuch haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft entwendete er eine EC-Karte für das Konto des Kindergartens.
Mit der Karte soll er zwei Einkäufe an einer Tankstelle bezahlt und außerdem 190 Euro abgehoben haben. Später drang er laut Anklage ein zweites Mal in den Kindergarten ein.
Die Ermittler kamen dem Mann auf die Spur und nahmen ihn schließlich fest. Bei der Festnahme soll der Dorstener eine Gaspistole mit sich geführt haben. Im Lauf hätten sich Metallkugeln befunden, so die Anklagebehörde.
Für den Prozess sind insgesamt vier Verhandlungstage bis Ende März angesetzt. Ob es eine Verurteilung geben wird, ist unklar. Die Kammer prüft auch die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt und in einem psychiatrischen Krankenhaus.
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