Gut 5000 Menschen demonstrierten am Freitagabend (26.1.) friedlich auf dem Marktplatz für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Und auch am Tag danach gingen wieder Menschen auf die Straße: zum Gedenken an die Opfer des Holocaust.
Am Jüdischen Museum Westfalen, am Franziskanerkloster, vor den Mercaden und am Gymnasium Petrinum erinnerten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie Mitglieder des Bündnisses „Wir in Dorsten gegen Rechts“ an die Menschen, die von den Nationalsozialisten gelitten haben: darunter Juden, politische Gegner, Zwangsarbeiter.

Rund 150 Menschen verfolgten die Vorträge während eines Umzugs durch die Altstadt. Dieser führte jedoch nicht über den Marktplatz. Denn gleichzeitig verkauften dort die Händler ihre Waren auf dem Wochenmarkt.
AfD mit Infostand am Holocaust-Gedenktag

Und: Die AfD hat auf der Essener Straße in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes einen Infostand aufgebaut und zum „Bürgerdialog“ eingeladen.

Die Partei hatte dafür bereits während der vergangenen Ratssitzung am Mittwoch (24.1.) Gegenwind bekommen. Unter anderem von Friedhelm Fragemann (SPD): „Wenn die AfD ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag tätig wird mit einem sogenannten Bürgergespräch, vermute ich nicht, dass die unbedingt die unsäglichen Äußerungen des Faschisten Höcke korrigieren wollen.“ Und auch während der Kundgebung erntete die AfD dafür laute Pfiffe und Buh-Rufe.

Die PARTEI um Ratsherr Boris Benkhoff machte ihre Ankündigung wahr und postierte sich ebenfalls mit einem Stand gegenüber der AfD. Hinzu kamen gut ein Dutzend weitere Personen, die mit Transparenten und Plakaten gegen die AfD protestierten.
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