Fast perfekt war der Auftakt zur 13. Auflage der dreitägigen Dorstener Bierbörse - zumindest bis 22 Uhr am Freitagabend (16.8.). Da sorgte ein dicker Schauer für einen deutlichen Besucherschwund. Und auch am Samstagvormittag (17.8.) prognostizierten die Vorhersagen lediglich durchwachsenes Wetter.

Doch es kam ganz anders. Denn schon am Samstagvormittag klarte der Himmel auf und ein herrlicher Sommertag locke am späten Nachmittag und am Abend die Besucher in Massen zum Event.
600 Biersorten zum Probieren
Und diese hatten dann die Qual der Wahl bei über 600 Biersorten. Alle, die über den Südwall flanierten, kamen am Bottroper Bier nicht vorbei. Das hat übrigens einen prominenten Namensgeber.
„Auf die Melodie von Griechischer Wein gab es von Adolf Tegtmeier das Lied ‚Bottroper Bier´. Wir älteren kennen das natürlich und als wir uns damals gegründet und überlegt haben, was wir machen, wurde über alles diskutiert, aber nicht über diesen Namen“, sagte Markus Gehring und schmunzelte. Die Bottroper hatten gleich doppelten Anlass zu feiern, denn die Brauerei ist in einem ehemaligen Wohnhaus mit Kiosk untergebracht und den „Tag der Trinkhallen“ hatte man daher selbstverständlich auch im Blick.
Nebenan gab es mit dem „Allgäuer Büble“ ein Bier, das schon eine etwas weitere Reise hinter sich hatte: „Wir brauen ein helles Bier mit einer schön leichten Note. Ideal für warme Tage, um den Durst zu löschen“, sagte Klaus Przybylinski, dem das Wetter buchstäblich in die Hände spielte.
Kirchbier: Pils mit säuerlicher Note
Exotisch wurde es nur wenige Meter weiter. Piet de Vries bot „Belgisches Kirschbier“ an. „Das wird in einem zweiten Brauvorgang unter Verwendung von Sauerkirschen hergestellt und schmeckt quasi wie ein Pils mit einer leicht säuerlichen Note“, so der Belgier.
„Unser Bier wurde aus der Not geboren, weil jede Brauerei hier in Deutschland ein Pils haben muss“, erzählte Björn Dellmann von der Bochumer PiepNitz Brauerei. „Bislang hat mir noch keiner gesagt, dass es nicht schmeckt“, sagt2 der Bochumer stolz über seine Kreation.
Bei den Besuchern kamen die ausgefallenen Biere richtig gut an. „Ich trinke hier ein alkoholfreies Bier von der Bergmann Brauerei. Ist etwas fruchtiger, schmeckt aber richtig gut. Das kann man sehr gut trinken“, lobte beispielsweise Bierbörsen-Besucherin Sabine Wieloch.
Im Schnitt 3,50 bis 4 Euro kostete ein 0,3-Liter-Glas, zuzüglich Pfand. Aus der Reihe fiel da das Angebot des Altstadt Pubs. So kostete ein 0,3-Liter-Glas Stauder am Freitag und Samstag zwischen 18 und 19 Uhr nur 99 Cent. Stündlich erhöhten sich danach Preise bis auf 3,50 Euro. Ein Umstand, der bei Bierbörsen-Veranstalter Thomas Hein für Unmut sorgte. Zumal in unmittelbarer Nähe ein Stauder-Stand Getränke verkaufte.
Herzschlagfinale beim Beerpong-Turnier

Mehr Aktion erlebten die Passantinnen und Passanten am Samstagnachmittag zwischen 14 und 17 Uhr am Stauder-Biergarten auf Höhe der St. Agatha-Kirche. Dort fand erneut das beliebte Beerpong-Turnier statt. Mehrere Zweierteams - inklusive witziger Teamnamen - traten gegeneinander an und spielten unter anderem um einen Beerpong-Tisch, gestiftet von der Vereinten Volksbank. Steffen und Raphael (Die 3 Besoffenen 2) sicherten sich Platz 1, gefolgt von Jens und Aline (Ja ne is klar) auf Rang 2 sowie Janina und Joanna (Lillet Feen) auf Rang 3.)
Thomas Hein beschrieb den besonderen Charakter der Dorstener Bierbörse: „Man sieht hier ganz viele Leute, die sich jedes Jahr zur Bierbörse in Dorsten wieder treffen. Und zum Teil von weither angereist kommen, weil sie sich auf die Bierbörse freuen.“
Und die kamen tatsächlich nicht nur aus der näheren Umgebung: Marion und Jessika Mrose etwa waren eigens aus Frankfurt zur Bierbörse angereist. „Bei uns kennen wir so etwas nicht. Klar gibt es Feste, aber da steht meist der Äppelwoi im Blickpunkt“, so die beiden Schwestern, die vor allem auch das Ambiente in Dorsten lobten.

„Bierbörse gehört an Wall- und Grabenanlage“
Da stimmte auch Thomas Hein zu: „Die Location am Wall und an der Grabenanlage ist unheimlich schön. Ich finde, das ist der schönste Platz in Dorsten und wir waren der Vorreiter, die Wall- und Grabenanlage mit Veranstaltungen zu belegen. Wir haben in Dorsten unendlich viele Wasserflächen. Und so wie der 24-Stunden-Lauf an Lippe und Kanal stattfindet, gehört die Bierbörse an die Wall- und Grabenanlage.“
Die Bierstandbetreiber seien indes zufrieden mit dem Umsatz, bilanzierte Thomas Hein schon am späten Sonntagmittag: „Das war fast wie vor Corona“.
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Beerpong-Turnier bei der Bierbörse in Dorsten: Die besten Bilder