„Busse blockieren fließenden Verkehr“ Diskussion um umgebaute Haltestellen in Dorsten

„Busse blockieren Verkehr“: Diskussion um umgebaute Haltestellen
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Mehr als 200 der insgesamt 390 Bushaltestellen in Dorsten haben bereits ein Hochbord für einen stufenlosen Einstieg erhalten - und bislang hat es bei dem gesetzlich vorgeschriebenen barrierefreien Umbau der Haltepunkte in der Lippestadt keine Probleme gegeben.

Doch angesichts der aktuellen Ausbaustufe mit weiteren gut 15 Haltestellen gibt es Kritik von Autofahrern, die sich vor allem in Sozialen Medien äußert.

Es gibt Beschwerden darüber, dass an einigen Bushaltestellen die bisherigen Busbuchten verschwunden sind - und Busfahrer deshalb nun auf der Fahrbahn halten müssen, um ihre Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. „Dort blockieren die haltenden Busse den fließenden Verkehr“, schreiben mehrere Autofahrer, andere berichten von „gefährlichen Ausweich- und Überholmanövern“ deswegen. Genannt werden vor allem die neu umgebauten Haltestelle an der viel befahrenen Halterner Straße (am Ärztehaus La Vie) sowie die im Bau befindliche Haltestelle an der Bochumer Straße (B 224, Lindenfelder Straße).

Aber in den Diskussionen gibt es auch Befürworter der neuen Umbau-Situation: ÖPNV-Fahrgäste verweisen auf die Belange von Eltern mit Kinderwagen, Senioren mit Rollatoren und Rollstuhlfahrern - und führen an, dass es für diese nun bequemer und sicherer sei, weil nun der Abstand zwischen Ausstiegstür und Bordstein geringer sei. Zudem müsse der Busfahrer „nicht mehr stundenlang warten, bis ihn einer mal raus lässt“.

Derzeit werden auch die Bushaltestellen "Lindenfelder Allee" in Höhe der ZUE barrierefrei ausgebaut.
Derzeit werden auch die beiden Bushaltestellen in Höhe der ZUE barrierefrei ausgebaut. © Michael Klein

Auf unsere Anfrage erklärte Stadtsprecher Ludger Böhne zu den Haltestellen-Änderungen, dass beim schrittweise barrierefreien Ausbau eine „spaltfreie Anfahrt des Busses an den Bordstein zwingend erforderlich ist“, diese aber in Busbuchten häufig nicht möglich sei. Zudem müsse der Bordstein höher sein als bisher.

Aktuell würden in Dorsten die meistfrequentierten Bushaltestellen an Landes- und Bundesstraßen ausgebaut: „Dieser Ausbau kann und darf nur nach aktuellem Stand der Technik und unter Einhaltung aktueller Regelwerke erfolgen“, so Böhne: „Der dafür benötigte Platz kann häufig nur durch Rücknahme der Bucht zu einem Kap geschaffen werden.“

Außerdem gehe um es die Verkehrssicherheit: Der Bus „blockiere“ bewusst den fließenden Verkehr, um das sichere Queren der Fußgänger zu gewährleisten und der Fahrer verliere keine Zeit mehr durch das „Wiedereinfahren“ auf die Fahrbahn.

Aktuelle Ausbaustufe

Die aktuelle Ausbaustufe läuft seit dem 1. Oktober 2024 und noch bis Dezember 2025. Vor allem Haltestellen in den Stadtteilen Feldmarkt, Hervest, Rhade und Altendorf-Ulfkotte befinden sich in dem Programm. Die Kosten übernimmt zu 90 Prozent das Land, den Rest bezahlt die Stadt.