Noch lässt sich schwer erahnen, was gegenüber dem für Levi‘s gebauten Logistikzentrum im neuen Industriegebiet Große Heide entstehen soll. Mehrere Container stehen nahe der Zufahrt im Dorstener Stadtteil Wulfen. Baustellenfahrzeuge sind auf dem Gelände unterwegs.

Das Entsorgungsunternehmen Bolz aus Recklinghausen baut unweit der Dülmener Straße (B58) den neuen Betriebsstandort. Noch ist Bolz Entsorgung im Grenzgebiet zwischen Recklinghausen und Marl angesiedelt. Der Flugplatz Loemühle liegt nicht weit entfernt.
Entsorgung von Lebensmittelabfällen
„Wir kümmern uns um die Entsorgung von Lebensmittelabfällen“, erklärt Geschäftsführer Christian Bolz. Zu den Kunden zählen unter anderem der Lebensmitteleinzelhandel, Gaststätten, Imbisse und Restaurants sowie Krankenhäuser und Seniorenheime mit ihren Großküchen aus ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus.
Bolz Entsorgung stellt beispielsweise Tonnen für die zu entsorgenden Lebensmittel bereit und holt sie ab. Der Tonneninhalt werde dann, so führt Christian Bolz in Kurzform aus, ausgeleert und weiter verarbeitet, sodass ein Brei entsteht. Und dieser Brei wiederum werde in einer externen Biogasanlage zu Gas verarbeitet. Christian Bolz spricht von einem „Kreislauf für grüne Energie“.
Doch der Platz in Recklinghausen ist für das Familienunternehmen zu einem Problem geworden. Christian Bolz erzählt: „An unserem Standort sind wir eingeschränkt. Wir haben unter anderem externe Flächen angemietet, auf denen wir beispielsweise unsere Fahrzeuge abstellen können.“ Kurzum: Für eine Expansion sei ein größerer Standort notwendig, damit das Unternehmen zukunftsfähig bleibe.
Lange Standortsuche
„Wir haben uns 2017 überlegt, was wir machen wollen“, blickt der Geschäftsführer zurück. Ab 2020 habe man dann während der Standortsuche verschiedene Städte angeschrieben. Denn: In Recklinghausen habe sich keine passende Möglichkeit ergeben. Christian Bolz erinnert sich: „Es gab viele Absagen, aber die Stadt Dorsten hatte Interesse.“
Im Februar 2024 sei die heiße Phase des Baubetriebs mit den Erdarbeiten gestartet, sagt Projekt- und Bauleiter Marcel Schonebeck. Es werde nur noch wenige Wochen dauern, dann könne damit begonnen werden, die ersten stützenden Säulen für die große Halle aufzustellen.
In dem rund 7.500 Quadratmeter großen Gebäude werde dann alles untergebracht, was Bolz Entsorgung benötige: darunter befinde sich nicht nur die Technik, um die entsorgten Lebensmittel weiterzuverarbeiten, sondern beispielsweise auch eine Waschstraße, um die Lebensmittelmülltonnen (die übrigens nichts mit der „braunen Tonne“ gemeinsam haben) zu säubern und zu desinfizieren.
Werkstatt und Waschstraße in der Halle
„Die hygienischen Standards sind vor allem bei Großküchen sehr hoch“, sagt Marcel Schonebeck. Auch eine Werkstatt sowie eine Waschanlage für die 46 Lkw würden in der Halle untergebracht.
Wichtig: Spezielle Filter sollen dafür sorgen, dass keine verschmutzte Luft nach außen dringt. Marcel Schonebeck: „Die Anlage wird außerhalb des Betriebsgeländes so gut wie gar nicht zu riechen sein.“
„Zusätzlich entstehen ein Verwaltungsgebäude sowie ein Sozialgebäude für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Christian Bolz. Denn künftig soll auch das Team weiter wachsen.
Start im dritten Quartal 2025
Bis Bolz Entsorgung jedoch den Betrieb in Dorsten aufnehmen kann, wird es noch eine ganze Weile dauern. Angepeilt, erklärt Christian Bolz, sei der Start gegenüber dem großen Logistikzentrum ab dem dritten Quartal 2025.