Licht aus! Dorsten soll ein Zeichen für den Umweltschutz setzen

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Licht aus! Dorsten soll ein Zeichen für den Umweltschutz setzen

rnEarth-Night

In einer Nacht im September sollen in Dorsten viele Lichter ausgehen. Das wünschen sich Umweltaktivisten. Doch nicht alle Ideen werden sich erfüllen lassen.

Dorsten

, 23.07.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für eine nächtliche Stunde alle Lichter löschen - das klingt machbar. Aber für eine ganze Nacht? Genau das ist der Unterschied zwischen der weltweiten „Earth Hour“ im März und der „Earth-Night“. Am 17. September ab 22 Uhr soll’s erstmals eine „richtig dunkle Nacht“ in Deutschland geben, möglicherweise auch in Dorsten.

Mit der Aktion möchte die Initiative „Paten der Nacht“ zur Eindämmung der Lichtverschmutzung beitragen. Für eine Nacht soll der Einsatz künstlicher Beleuchtung auf ein Minimum reduziert werden. „Ziel ist es, wenigstens eine dunkle Nacht pro Jahr zu ermöglichen“, sagt Paul Steinebach. Er ist einer der Sprecher der vor Kurzem gegründeten Initiative und sucht jetzt Mitstreiter für die Aktionsnacht.

Straßenbelechtung wird nicht abgeschaltet

Und so landete seine E-Mail auch im Postfach von Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff. Der kann sich eine Teilnahme durchaus vorstellen, setzt der Aktion allerdings Grenzen. „Unsere Straßenbeleuchtung werden wir nicht abschalten“, teilte Stockhoff mit. „In der Abwägung von Rechtsgütern haben für mich der Schutz des Menschen und die Verkehrssicherheit eine höhere Bedeutung.“

Die Dorstener sollen sich auch in der „Earth-Night“ darauf verlassen können, dass sie dort, wo eine Beleuchtung installiert wurde, nicht plötzlich im Dunkeln stehen und vermeidbaren Gefahren ausgesetzt werden, argumentiert der Bürgermeister. „Abgesehen davon haben wir unsere Straßenbeleuchtung bereits vor fast zehn Jahren reduziert. Die Lampen leuchten seitdem durchgehend auf dem niedrigeren Wert der ,Nachtabsenkung‘“.

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Das werden die „Paten der Nacht“ gerne lesen. Denn sie stellen, anders als die Initiative „Earth-Hour“, das Licht an sich in den Fokus. „Aktuell gehen wir mit der Ressource Licht zu verschwenderisch um mit dem Ergebnis, dass wir Flora und Fauna in der Nacht mit zu viel Licht schaden, unseren gesunden Nachtschlaf beeinträchtigen und den Sternenhimmel verlieren“, glaubt Steinebach.

Die beleuchtete Kuppel des Freizeitbades Atlantis bleibt am 17. September ab 22 Uhr dunkel.

Die beleuchtete Kuppel des Freizeitbades Atlantis bleibt am 17. September ab 22 Uhr dunkel. © Atlantis Dorsten

Der Klimaschutz gehört aber in Dorsten zu den Zielen, „die auch manchmal symbolische Aktionen und Werbung benötigen“, glaubt Tobias Stockhoff. Und so versichert der Bürgermeister, dass am 17. September ab 22 Uhr die beleuchtete Kuppel des Freizeitbades Atlantis auf Notbeleuchtung umgestellt wird.

Dabei muss es nicht bleiben. „Wir werden die Aktion mit eigener Öffentlichkeitsarbeit begleiten und Privatleute und Unternehmen ebenfalls dazu aufrufen, sich an der Earth-Night zu beteiligen“, so Stockhoff.