Diskussion um großes Baugebiet in Dorsten Politik beschließt Vergabedetails

Diskussion um großes Baugebiet: Politik beschließt Vergabedetails
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Lange ist diskutiert worden, wie das Gelände der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Realschule in Dorsten weiter genutzt werden soll. Inzwischen steht ein Plan. Dieser sieht vor, auf der rund 6,7 Hektar großen Fläche an der Bismarckstraße ein nachhaltiges und soziales Neubaugebiet mit 90 Wohneinheiten entstehen zu lassen.

Nun ist ebenfalls klar, anhand welcher Bedingungen die Stadtverwaltung die Vergabe und Vermarktung regeln soll. Beschlossen worden sind diese Punkte am Mittwoch (5.6.) während der vergangenen Sitzung des Wirtschaftsausschusses.

Vier Bedingungen für Vermarktung

Nach Anträgen von CDU und SPD soll die Stadt demnach ein Konzept erarbeiten, das

  • die Vorschläge und Ziele aus einem studentischen Wettbewerb, aus dem Konzept des Büro Contur 2 berücksichtigt und durch die Initiative „IZM-Initiative Zukunft Marienviertel“ begleitet wird, beinhaltet,
  • das Baufeld WA 1 in den ersten zwei Jahren als Erbpachtflächen exklusiv an Wohnungsgenossenschaften anbietet. Gleiches soll laut SPD auch für das große Areal in der Mitte des Baufeldes WA 2 gelten,
  • ein weitestgehend klimaneutrales und für das Quartier einheitliches Heizsystem (beispielsweise Nahwärmenetz) vorsieht,
  • Möglichkeiten der exklusiven Vermarktung aufzeigt - beispielsweise an Genossenschaften - und auf das Konstrukt einer Wohnungsbaugenossenschaft eingeht.

Der Plan zeigt die Baufelder.
Der Plan zeigt die Baufelder. © Stadt Dorsten

Bürgermeister Tobias Stockhoff verwies mit Blick auf den letzten Punkt auf die zurückliegende Hervest-Konferenz: Es sei ein großer Wunsch der Aktiven, dort ein genossenschaftliches Wohnmodell einzuführen. Aber: „Es muss schon klar sein, was damit gemeint ist.“ Es sei schon wichtig, dass die Wohnungsbaugenossenschaft ein Bezug zum Objekt habe und nicht einfach nur Investor sei.

Dietrich Sell von der IZM hatte auf der Hervest-Konferenz die Ziele der Initiative für den Bebauungsplan vorgestellt und erklärt, dass man im Vorfeld schon mit einer Wohnungsgenossenschaft aus dem Ruhrgebiet in Kontakt gestanden habe. Diese hätte sich sowohl für das Baufeld 1 interessiert, könne sich aber auch eine Demenzwohngruppe im Baufeld 2 als Genossenschafts-Projekt vorstellen.

Baufeld für junge Familien

Das Baufeld 3 soll nach Wünschen der Initiative jungen Familien vorbehalten sein. Im Baufeld 4 sollen junge und alte Menschen aus dem Marienviertel ein Zuhause finden, dies gelte auch für das Baufeld 5. Auch ein sogenanntes „Baugruppenmodell“ (Gemeinschaft von Bauwilligen, die sich zusammenschließen, um gemeinsam ein Grundstück zu kaufen) brachte der Sprecher der Initiative als Alternative zu rein gewerblichen Investoren ins Gespräch.