Viele Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer werden sich noch gut an den 22. November 2023 erinnern: Eine damals 14-jährige Schülerin löste mit einem Drohanruf einen Amokalarm an der Neuen Schule Dorsten aus. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) räumte das Gebäude daraufhin. Ein knappes Jahr später scheint ein Ende des Verfahrens seitens der zuständigen Staatsanwaltschaft Essen in Sicht zu sein.
Staatsanwalt und Pressesprecher Dr. Leif Seeger teilte auf Nachfrage dieser Redaktion mit, dass „inzwischen sämtlichen Verteidigern, sofern sie Akteneinsicht beantragt hatten, diese gewährt werden.“ Zudem hätten die Beteiligten noch bis Ende September Zeit, eine Stellungnahme abzugeben.
Ermittlungen gegen sechs Jugendliche
Die Ermittlungen, das erklärte der Staatsanwalt bereits Ende Mai 2024, beziehen sich inzwischen auf sechs jugendliche Beschuldigte, vier Mädchen und zwei Jungen.
Beschäftigen muss sich die Staatsanwaltschaft mit zwei Handlungssträngen: Zunächst mit dem eigentlichen Drohanruf und dann mit einem währenddessen im Internet veröffentlichten Video, auf dem ein Junge mit einem vermeintlich verbotenen Butterfly-Messer zu sehen ist. Der Junge wurde daraufhin von schwer bewaffneten Polizisten aus dem Klassenzimmer geholt.
Welchen der sechs Beschuldigten tatsächlich ein strafrechtlich relevantes Verhalten nachgewiesen werden kann, zeige sich erst nach einer rechtlichen Bewertung infolge des Verfahrensabschlusses.
Dr. Leif Seeger dazu: „Es ist immer äußert schwierig, zeitliche Prognosen seriös abzugeben, aber ich gehe derzeit davon aus, dass ein Verfahrensabschluss im Oktober oder November realistisch sein sollte.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. September 2024.