Obst, Gemüse, Wurst, Fleisch, Fisch, Backwaren: Für viele Menschen ist der Markt in der Altstadt von Dorsten eine echte Alternative zum Einkaufen im Supermarkt. Montags, donnerstags und samstags stehen die Händler vor dem Alten Rathaus. Dienstags kommen sie nach Hervest und freitags nach Holsterhausen. Dienstags und freitags werden Stände zudem in Wulfen aufgebaut. Künftig werden die Marktbeschicker allerdings mehr für ihre Stände bezahlen müssen.
Beschlossen haben das die politischen Vertreter im Haupt- und Finanzausschuss während ihrer letzten Sitzung des Jahres am 11. Dezember. Sie stimmten mehrheitlich dafür, die sogenannte „Satzung über die Erhebung von Marktstandgeld“ anzupassen. Denn, so geht aus den entsprechenden Unterlagen hervor: „Mit der Gebührenkalkulation ist grundlegend eine Kostendeckung anzustreben.“
Erhöhung von über zehn Cent
Konkret geht es um eine Gebührenerhöhung von mehreren Cent pro Quadratmeter. Die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal führt in ihrer Vorlage aus, dass die Marktgelder pro Quadratmeter in den Jahren 2025, 2026 und 2027 auf 1,49 Euro, 1,54 Euro und 1,59 Euro „angehoben werden müssen“.
Gleichzeitig müssten auch die Stromanschlussgebühren aufgrund der steigenden Strompreisentwicklung angepasst werden. Und zwar gestaffelt nach geringem (beispielsweise Waage, Licht etc.), mittlerem (beispielsweise Kühlwagen, Fritteuse etc.) und hohem Stromverbrauch (beispielsweise elektrische Heizstrahler, Kühlwagen mit Fritteuse etc.). Pro Tag würden dann Gebühren von 1,77 Euro, 3,52 Euro und 7,06 Euro fällig.
Sie erklärt außerdem, dass bei der letzten Satzungsänderung im November 2021 die geltende Gebühr von 1,35 Euro pro Quadratmeter unangetastet gelassen wurde. Diese Entscheidung ging unter anderem auf die Corona-Pandemie und eine Attraktivitätssteigerung zurück.
Gebühr zuletzt unangetastet
Dabei merkt Nina Laubenthal an, dass die Quadratmeter-Standgelder bereits für 2022, 2023 und 2024 auf 1,48 Euro, 1,51 Euro und 1,55 Euro hätten angehoben werden müssen.
Entsprechend wenig Gesprächsbedarf hatten die Vertreter der Parteien. Eigentlich. Heribert Leineweber (AfD) sah das anders. Er stimmte gegen den Beschluss. Mit Bezug auf die Markttage in der Innenstadt sagte er: Es gehe ihm um den Erhalt des Wochenmarktes. Schließlich habe dieser eine Tradition von über 500 Jahren.

Er wisse von einigen Händler, dass sie montags nicht mehr kommen, weil es sich nicht mehr rechne. Heribert Leineweber sagte: „Wir subventionieren ein Museum und ein Schwimmbad. Wir möchten, dass die Gebühren so bleiben wie sie sind.“
Prekäre Haushaltssituation
Bürgermeister Tobias Stockhoff bestätigte, dass höhere Standgebühren sicherlich eine finanzielle Stellschraube für die Händler seien. Aber er sagte auch: „Die Personalkosten überschreiten wohl deutlich die Standgebühren.“
Der Beschluss einer nicht deckenden Gebühr sei grundsätzlich möglich, fügte er hinzu. Durchgesetzt hat sich dies letztlich nicht. Wohl auch vor dem Hintergrund der prekären Haushaltssituation in den kommenden Jahren.